Am 5. Juni 2024 feierte die Robert Bosch Stiftung ihr 60. Jubiläum am Standort Stuttgart. Videos, Bilder und Statements geben einen Eindruck von der Veranstaltung.
Rund 100 Vertreter:innen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft kamen am Heidehof in Stuttgart zusammen, um gemeinsam auf sechs Jahrzehnte Stiftungsarbeit zurückzublicken. Partner:innen aus der Förderarbeit waren ebenso vor Ort wie Angehörige der Stifterfamilie und des Unternehmens Bosch. Das unterhaltsame Programm mit Impulsvorträgen und Musik ging der Frage nach: Wo haben wir einen Unterschied gemacht?
Insgesamt über 2,3 Milliarden Euro hat die Robert Bosch Stiftung in den letzten 60 Jahren in gemeinnützige Projekte weltweit investiert. Die Meilensteine der Stiftungsgeschichte spiegeln die großen gesellschaftlichen Themen der vergangenen Jahrzehnte wider - von der Überwindung des Eisernen Vorhangs in Europa über den ersten PISA-Schock in Deutschland oder die Flüchtlingszuwanderung 2015/2016 bis zum russischen Angriffskrieg auf die Ukraine.
Der Stiftungsgründer, Robert Bosch, formulierte in seinem Testament einen doppelten Auftrag: einerseits die erfolgreiche Entwicklung seines Unternehmens zu sichern und andererseits sein gesellschaftliches Engagement fortzusetzen. Robert Bosch lag das gesellschaftliche Engagement stets sehr am Herzen. Sein Enkel Christof Bosch nahm zu seinem Vermächtnis Stellung:
Petra Olschowski, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg und gebürtige Stuttgarterin, erinnerte an Robert Boschs Rolle als Vorreiter gesellschaftlicher Veränderungen. Sein Vertrauen in die Zukunft und folgende Generationen seien vorbildhaft für heute:
Seit Beginn ist das Fördergebiet Gesundheit ein wichtiger Teil der Stiftungsarbeit. Professor Dr. Heyo Kroemer, Pharmazeut und Vorstandsvorsitzender der Berliner Charité, sprach über die Herausforderungen des deutschen Gesundheitssystems. Die Grundsituation ist schwierig, denn „deutlich weniger Menschen müssen in Zukunft den Dreiklang aus mehr Arbeit, höheren Kosten und schnelleren Innovationen stemmen. Diese Ausgangssituation trifft auf ein extrem reformbedürftiges Versorgungssystem.“
„Man muss sich damit beschäftigen, was die Auswege sind: Wir müssen moderne Versorgungsstrukturen schaffen, zweitens die nicht mehr vorhandenen Arbeitskräfte durch eine Kombination von Digitalisierung und künstlicher Intelligenz ersetzen und drittens Prävention als zentrales Merkmal unseres Gesundheitssystems zu etablieren. […] In all diesen zukunftsweisenden Feldern spielt das Fördergebiet Gesundheit der Robert Bosch Stiftung eine ganz essenzielle Rolle.“
Auch ehemalige Geförderte kamen an diesem Abend zu Wort. So ergriff Professor Dr. Jürgen Bauer, Leiter des Geriatrischen Zentrums Heidelberg, die Gelegenheit, auf die grundlegenden Veränderungen in der geriatrischen Medizin hinzuweisen, die von der Robert Bosch Stiftung initiiert worden sind. Außerdem erzählte Schulleiter Thilo Engelhardt von den Auswirkungen, die der Gewinn des Deutschen Schulpreises auf seine Schule hatte und die bis heute nachwirken.
Die Robert Bosch Stiftung engagiert sich schon seit Jahrzehnten im Bereich Bildung. Dabei hat sich besonders in den letzten zwei Jahren viel verändert. Bereichsleiterin Dagmar Wolf blickt auf die Situation des heutigen Bildungssystems und benennt eine neue Entwicklung.
Jennifer Morgan, Staatssekretärin und Sonderbeauftragte für internationale Klimapolitik im Auswärtigen Amt betonte per Live-Schalte nach Berlin die Rolle von Gemeinnützigen Stiftungen im Kampf gegen den Klimawandel.