Gewinner des Deutschen Schulpreises 2025

Diese Schulen setzen Maßstäbe für gute Bildung

Am 30. September 2025 wurden die besten Schulen Deutschlands ausgezeichnet. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier überreichte den Deutschen Schulpreis an Schulen, die beweisen: Gute Bildung entsteht dort, wo Kinder ernst genommen werden und ihre Persönlichkeit entfalten können.

Text
Dr. Eva Bolta
Bilder
Max Lautenschläger
Datum
30. September 2025
Lesezeit
6 Min.

Die Maria-Leo-Grundschule in Berlin erhielt den mit 100.000 Euro dotierten Hauptpreis des Deutschen Schulpreises 2025. Sie verbindet moderne Raumkonzepte mit durchdachter Pädagogik zu einem stimmigen Ganzen. „Jede und jeder von uns würde sich für jedes Kind in Deutschland wünschen, auf so eine Schule zu gehen", meint Jurymitglied Nicole Schäfer. 

Was die Schule besonders macht: 358 Schüler:innen lernen in sogenannten „Compartments" – Lernhäusern, die jahrgangsübergreifend organisiert sind. Statt starrer 45-Minuten-Stunden gibt es längere Lernblöcke, in denen Kinder in ihrem eigenen Tempo arbeiten können. „Die hohe Innovationsfreude und die Bereitschaft, sich mit den Kriterien für guten Unterricht auseinanderzusetzen, sind im gesamten Team spürbar", erklärt Schäfer.

Fünf weitere Schulen erhielten jeweils 30.000 Euro: die Deutsche Internationale Schule Tbilissi, die Evangelische Gesamtschule Gelsenkirchen-Bismarck, die Jenaplanschule Weimar, die Questenberg-Grundschule in Meißen und die Schule An der Burgweide in Hamburg.

Schüler:innen der Evang. Gesamtschule Gelsenkirchen-Bismarck freuen sich über ihren Preis
Schülerin hält freudestrahlend den Pokal hoch.
Während der Preisverleihung war die Freude bei allen Schüler:innen der Preisträgerschulen riesig.

Mut zur Veränderung: Wie die Preisträgerschulen Bildung neu denken

Die Preisträgerschulen eint eines: Sie trauen ihren Schüler:innen etwas zu. An der Questenberg-Grundschule in Meißen werden Fächergrenzen aufgelöst – Mathematik, Deutsch und Sachkunde verschmelzen zu ganzheitlichen Lernerfahrungen. „Der Schule gelingt es, fachlich und pädagogisch neue Wege zu gehen – mit den Schüler:innen im Blick und dem Kollegium als ein Team", lobt Jurymitglied Alexander Gröschner.

„Der Deutsche Schulpreis hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten gezeigt, wie mutig und kreativ unsere Schulen sind und mit welch großem Einsatz sie ihre Ideen umsetzen.[...] Ich bin allen dankbar, die sich mit ihren Ideen und Konzepten um diesen Preis beworben haben. Und ich ermutige Euch und Sie, das gerne in Zukunft wieder zu tun."

Zitat vonFrank-Walter Steinmeier, Bundespräsident

Die Jenaplanschule Weimar beweist, wie Gemeinschaftsschule funktioniert: Drei Jahrgänge lernen zusammen, ältere Kinder helfen jüngeren, alle übernehmen Verantwortung. „Die Identifikation mit der Schule ist enorm – bei Eltern, außerschulischen Partnern wie dem Deutschen Nationaltheater und natürlich bei den Schüler:innen selbst", berichtet Jurymitglied Michaele Geweke.

Die Deutsche Internationale Schule Tbilissi zeigt, dass Spitzenleistungen auch unter schwierigen Bedingungen möglich sind. Kinder aus nicht deutschsprachigen Familien erreichen hier das Deutsche Internationale Abitur – mit beeindruckenden Ergebnissen. „Das Kollegium lebt das Prinzip 'alles für die Schülerinnen und Schüler'", erklärt Jurymitglied Raika Wiethe.

Auf einen Blick

Der Deutsche Schulpreis

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Seit: 2006

Träger: Robert Bosch Stiftung und Heidehof Stiftung

Partner: ARD und ZEIT Verlagsgruppe

Preisgeld: 100.000 Euro für den Hauptpreis, 30.000 Euro für weitere Preise

Bewertung: Sechs Bereiche wie Unterrichtsqualität, Schulklima und Umgang mit Vielfalt

Bewerber 2025: 112 Schulen, 63 davon auch für den Themenpreis Demokratiebildung

Nächste Bewerbung: Bis 31. Januar 2026 möglich

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Premiere: Preis für Demokratiebildung

Zum ersten Mal vergaben die Stiftungen den Themenpreis Demokratiebildung – gleich dreifach. Die Ernst-Reuter-Gemeinschaftsschule in Karlsruhe, die Schule An der Burgweide in Hamburg und das Evangelische Schulzentrum Muldental in Großbardau erhielten jeweils 30.000 Euro.

„Demokratie lernt man nicht allein aus Büchern, man muss sie erleben und praktizieren. Die eingereichten Ideen und Konzepte der Schulen haben uns so beeindruckt, dass wir uns entschieden haben, nicht nur einen, sondern gleich drei Preise zu vergeben." 

Zitat vonDr. Bernhard Straub, Geschäftsführer Robert Bosch Stiftung

Die ausgezeichneten Schulen zeigen auf beeindruckende Weise, wie Demokratiebildung funktioniert: In Karlsruhe diskutieren Schüler:innen im „Roten Salon" über Schulentwicklung, in Hamburg übernehmen Grundschulkinder Verantwortung für echte Projekte, und in Großbardau werden Zeugnisse im Dialog zwischen Lehrkraft und Kind erstellt.

Steinmeier klatscht mit einem Schüler ab
Preisträger:innen des Preises Demokratiebildung
Bei der Verleihung des Preises für Demokratiebildung kam Frank-Walter Steinmeier nochmal auf die Bühne und gratulierte den Preisträger:innen persönlich.

Ein Preis, der Schule bewegt

Seit 2006 haben sich mehr als 2.700 Schulen um den Deutschen Schulpreis beworben. Die Auszeichnung ist längst mehr als ein Wettbewerb – sie ist ein lebendiger Kreislauf geworden, in dem Schulen voneinander lernen. Über das Deutsche Schulportal, Fortbildungen und ein Hospitationsprogramm werden die besten Ideen in die Breite getragen.

„Diese Schulen zeigen: Guter Unterricht kann überall gelingen", fasst es Michael Brenner von der Heidehof Stiftung zusammen. „Sie stehen vor den gleichen Herausforderungen wie alle anderen. Gleichzeitig gelingt es ihnen, Lernorte zu schaffen, die Kinder und Jugendliche stärken und sie ermutigen, ihren eigenen Weg zu gehen.“

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