Die Robert Bosch Stiftung startet ein neues Förderprogramm für mehr ökonomische Gerechtigkeit. Es richtet sich vor allem an Initiativen von Menschen, die selbst Erfahrungen mit wirtschaftlicher Ungleichheit gemacht haben.
Ökonomische Ungleichheit ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit: Geld, Chancen und Ressourcen sind in unseren Gesellschaften sehr ungleich verteilt. Diese ungerechten Strukturen machen es vielen Menschen schwer, ein gutes Leben zu führen.
Mit dem Ziel, wirtschaftliche Gerechtigkeit zu stärken, hat die Robert Bosch Stiftung das neue Förderprogramm „Building Power for Economic Justice“ gestartet. Im Rahmen des Programms unterstützen wir acht Organisationen über einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren mit insgesamt 1,6 Millionen Euro. Bewerben können sich ab sofort Organisationen, die sich für mehr ökonomische Gerechtigkeit einsetzen. Im Mittelpunkt dieses Förderprogramms stehen Menschen, die selbst Ungleichheit erfahren haben. „Mit diesem Projekt wollen wir die Strukturen wirtschaftlicher Ungleichheit untersuchen und hinterfragen. Unser Ziel ist es, sicherzustellen, dass alle Menschen auf der Welt, egal wo sie leben, einen gerechten Zugang zu Ressourcen und Chancen bekommen,“ sagt Ellen Ehmke, Senior Expert im Thema Ungleichheit der Robert Bosch Stiftung.
Das Programm hat drei thematische Schwerpunkte: Care, Technologie und Vermögen. „Wir sind interessiert an Organisationen, die sich mit diesen Themen aus verschiedenen Blickwinkeln beschäftigen“ sagt Ellen Ehmke. „Wie kann es gelingen, dass die Organisation von Sorgearbeit nicht zu mehr Ungleichheit führt? Wie können Technologien zum Vorteil benachteiligter Gruppen eingesetzt werden, anstatt sie weiter auszugrenzen? Wie kann der Zusammenhang zwischen Einkommens- und Vermögensverteilung und politischem Einfluss aufgebrochen werden? Das sind Fragen, die uns interessieren.“
„Wir sind davon überzeugt, dass Menschen, die wirtschaftliche Ungerechtigkeit erfahren haben, in Veränderungen einbezogen werden sollten. Ihre Erfahrungen und Ideen sind entscheidend, um effektive Lösungen zu finden. Wir wollen Projekte unterstützen, die benachteiligten Gruppen zu mehr Einfluss verhelfen.“
Die Ausschreibung für das Förderprogramm „Building Power for Economic Justice“ richtet sich vor allem an Organisationen, in denen sich von Ungleichheit betroffene Menschen selbst organisieren. Bewerbungsschluss ist der 15. Dezember 2024. Bewerber:innen können ihre Anträge in Englisch, Deutsch, Spanisch und Französisch stellen. Ein Leitfaden für Antragsteller:innen unterstützt sie bei der Bewerbung. Das Förderprogramm wird inklusiv und barrierefrei umgesetzt. „Wir möchten sicherstellen, dass diese Ausschreibung Organisationen und unterrepräsentierte Gruppen erreicht, die direkte Erfahrungen mit ökonomischer Ungleichheit haben“, sagt Anna-Dorothea Grass, Senior Projektmanagerin im Team Ungleichheit.