Das System, das Geflüchtete schützen soll, tut dies oft nicht. Zum Weltflüchtlingstag untersuchen und bewerten wir verschiedene Beteiligungsformate und geben Handlungsempfehlungen für die Politik.
Schutzsuchende müssen oft gefährliche Wege nutzen, um Asyl zu beantragen. Wenn sie angekommen sind, befinden sie sich allzu oft in einem Schwebezustand, in dem ihr Leben auf Pause steht. Ein wichtiger Weg, um zu besseren Lösungen zu kommen, ist es, Geflüchtete sinnvoll an Politik und Programmen zu beteiligen, die sie betreffen.
In den letzten fünf Jahren wurden viele Schritte unternommen, um das Wissen und die Perspektiven von Geflüchteten in Politikgestaltung zu integrieren. Ein neuer Bericht des Migration Policy Institute (MPI), der Teil der Beyond Territorial Asylum Initiative von MPI und der Robert Bosch Stiftung ist, bewertet kritisch die verschiedenen Modelle der Partizipation von Geflüchteten, die sich entwickelt haben. Uwezo Ramazani, der Autor des Berichts, der selbst geflüchtet ist, schreibt:
„Das Engagement von Flüchtlingen muss noch stärker vorangetrieben werden, um von Symbolismus und Alibifunktion wegzukommen und stattdessen die Flüchtlingsgemeinschaften sinnvoll in politische Entscheidungen einzubeziehen, die sie betreffen."
Am Weltflüchtlingstag, an dem wir den Mut und die Stärken von Geflüchteten würdigen, sollten wir auch darüber nachdenken, wie wir Geflüchtete sinnvoller in Entscheidungen einbeziehen können, die ihr Leben betreffen. Die Mitgestaltung und Mitverantwortung für politische Entscheidungen und Programme, anstatt die Partizipation von Flüchtlingen an Prozessen, die von anderen geleitet werden, sollte das Ziel sein, argumentiert Uwezo Ramazani.