Rassismus und Antisemitismus haben eines gemeinsam: Sie werten Menschen aufgrund ihres Äußeren, ihres Namens, ihrer Kultur, Herkunft oder Religion ab. Das kann ganz unterschiedliche Formen annehmen. Wir fragen deshalb: Wie erleben Menschen Rassismus und Antisemitismus in ihrem Alltag?
Am 21. März 1960 wurden in Südafrika bei Protesten gegen rassistische Passregelungen 69 Schwarze Demonstrierende von der Polizei erschossen. Das Ereignis ging als „Massaker von Sharpeville“ in die Geschichte ein. Die Vereinten Nationen erklärten das Datum wenige Jahre später zum Internationalen Tag gegen Rassismus.
Neben anti-Schwarzen Rassismus, also der Ausgrenzung, Abwertung und Diskriminierung von Schwarzen Menschen, hat Rassismus noch viele weitere Ausprägungen – darauf weist auch der Lagebericht „Rassismus in Deutschland“ hin, der kürzlich von der Beauftragten der Bundesregierung für Antirassismus, Reem Alabali-Radovan, veröffentlicht wurde: Der antimuslimische Rassismus, der sich gegen Muslim:innen und als solche gelesene Menschen richtet; der Anti-Sinti-und-Romanismus, der, Sintizze und Sinti sowie Romnja und Roma adressiert; Antiasiatischer Rassismus, unter dem Menschen – verstärkt seit Ausbruch der Corona-Pandemie – zu leiden haben, die asiatisch markiert werden; und antislawischer Rassismus, als die Herabsetzung von osteuropäischen Menschen bzw. als solche Gelesene.
Der Antisemitismus, als die Abwertung von Jüdinnen und Juden und deren Konstruktion zu einem Feindbild, ist ein eigenes Phänomen und keine Unterform von Rassismus, weist aber große Schnittmengen zu rassistischem Handeln auf.
Alle Formen von Rassismus und Antisemitismus haben eines gemeinsam: Sie werten Menschen aufgrund ihres Äußeren, ihres Namens, ihrer Kultur, Herkunft oder Religion ab. Rassismus und Antisemitismus führen dazu, dass bestimmte Gruppen als nicht zugehörig markiert und als minderwertig, rückständig, kriminell oder bedrohlich stigmatisiert werden. Sichtbar werden Rassismus und Antisemitismus in bewussten oder unbewussten Vorurteilen und Stereotypen, Ausgrenzung, Diskriminierung bis hin zu Hassrede und physischer Gewalt.
Wie erleben Menschen Rassismus und Antisemitismus in ihrem Alltag? Wie engagieren sich Partner:innen-Organisationen der Robert Bosch Stiftung gegen Diskriminierung und Ausgrenzung? Anlässlich der Internationalen Wochen gegen Rassismus haben wir mit einigen gesprochen und dabei zeigt sich: Rassismuserfahrung hat viele Gesichter!
Das gleichberechtigte Zusammenleben in der Einwanderungsgesellschaft und der Abbau von Ungleichheit sind zentrale Anliegen der Robert Bosch Stiftung. Rassistische Diskriminierung steht Beidem entgegen. Deshalb engagiert sich die Robert Bosch Stiftung aktiv gegen Rassismus und für die Stärkung von Menschen mit gelebter Rassismuserfahrung.
Ziel ist es in all diesen Projekten, einen Beitrag zum Abbau von Rassismus in unseren Gesellschaften zu leisten.