Unsere fünf Projekte

Aus sehr vielen Bewerbungen haben wir fünf Projekte ausgewählt, die wir hier kurz vorstellen:

„Jetzt bin ich dran! Mütter entfalten ihre Potenziale“


Ziel des Projektes ist, die Selbstbestimmung und Teilhabe geflüchteter Mütter zu stärken, indem sie individuelle Möglichkeiten und Wege der Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Freizeit vor dem Hintergrund ihres Ankommens in Deutschland erarbeiten. Die Geflüchteten werden so in ihrer speziellen und oft herausfordernden Lebenssituation unterstützt. Dafür führen die Kooperationspartner:innen verschiedene Workshops, Gesprächsrunden und Beratungsangebote in geschützten Räumen für die Geflüchteten durch. 

Alle Aktivitäten werden gemeinsam mit den geflüchteten Müttern entwickelt, um ihre Bedarfe, Interessen und Lebensrealitäten zielgerichtet berücksichtigen zu können. Die Projektpartner:innen bieten während aller Projektaktivitäten eine Kinderbetreuung an, um die Teilnahme am Projekte für die Zielgruppe zu vereinfachen. Ein regelmäßig stattfindender „Frauentreff“ öffnet das Projekt nach außen und ermöglicht so vielfältige Kontakte. Perspektivisch werden geflüchtete Mütter auch als Projektdurchführende gewonnen. Die Kooperationspartner:innen arbeiten schon lange mit der Zielgruppe der geflüchteten Mütter zusammen - im Projekt „Jetzt bin ich dran!“ bündeln sie nun ihre Expertise und lernen so von- und miteinander.

 

„Towards Safer Spaces - geflüchtete BIPoC-Mütter stärken“


Das Projekt richtet sich an Mütter aus der Berliner BIPoC-Community (Black, Indigenous, and People of Color). Angesprochen werden Frauen, die aus der Ukraine und
anderen Ländern der Welt nach Berlin geflohen sind. Ziel des Projektes ist es, die Mütter in ihrer sozialen Teilhabe zu stärken. Dafür wird ein sicherer Ort geschaffen, der es ihnen möglich macht, sowohl rassistische als auch andere diskriminierende Erfahrungen zu verarbeiten, sich auszutauschen und sich gegenseitig im (Erziehungs-) Alltag zu unterstützen. Dafür werden in den Räumlichkeiten der Kita „EKT Kwetu“ wöchentliche Angebote (Erziehungsberatung, Empowerment Workshops hauptsächlich für Mütter (tlw. auch Väter) und ihre Kinder, Integrationshilfen, Community-Events, psychosoziale Unterstützung) geschaffen.
Ziel der Kita ist es, sich zu einer rassismuskritischen und diversitätssensiblen Bildungseinrichtung zu entwickeln und sich nachhaltig im Kommunalraum in der Berliner BIPoC-Community zu vernetzen. Der Verein Bantu lernt die Funktionsweisen von Kitabetrieben kennen und baut selbst eine eigene Kita für Schwarze Kinder auf.

 

„Independent Women Academy (IWA): Qualifizierung und Empowerment von und für Frauen* of Colour"


„...Die Zielsetzung ist der Schlüssel: Das eigene Leben so zu führen, dass es nicht durch Missstände diktiert wird, aber auch ohne Gewöhnung an die Missstände und solidarisch denen gegenüber, die nicht das Privileg haben, ihnen zu entkommen“ (Kübra Gümşay, Sprache und Sein). 
In unserem Vorhaben werden Frauen* und Mütter im Alter von 18-60 Jahren bei ihrer sprachlichen, beruflichen und sozialen Perspektivenentwicklung durch verschiedene Qualifizierungsangebote unterstützt. Die Mitmachenden werden beim Prozess der Entwicklung von beruflichen und sozialen Perspektiven begleitet. Ebenso werden ungünstige Rahmenbedingungen und strukturelle Ausgrenzungsprozesse in den Blick genommen, so dass auch eine diversitätssensible Qualifizierung an den Lernorten Integrationskursträger:innen, Berufsschulen, Unternehmen, öffentliche Verwaltung angeboten wird. Der Empowermentgedanke ist tragend für das Vorhaben. Wir möchten uns solidarisch für gerechtere gesellschaftliche Bedingungen für Frauen* und Mütter einbringen und damit auch die Ressourcen und Kompetenzen, die geflüchtete oder migrierte Menschen in sich tragen, in den Mittelpunkt stellen.

 

"EngagemenTräume – zur Verwirklichung von Träumen, Engagement und Integration geflüchteter Mütter an Schulen"


"Ich würde ja gerne mehr machen, aber ich verstehe vieles nicht." - auch heute noch ein häufiger Satz von Müttern mit Fluchtgeschichte befragt zu ihren Herausforderungen im deutschen Bildungssystem. Mit dem Projekt soll sich dieses Selbstbild wandeln zu "Die Schule meiner Kinder ist auch für mich ein Ort der Teilhabe, an dem ich mit meinen Stärken etwas für die Gemeinschaft beitragen kann."

Dieser Haltungswechsel wird mit Empowerment als Hilfe zur Selbsthilfe und einer Kooperation zwischen dem SmF Kempten und der Suttschule als Grundschule erreicht. Von Mai 2023 bis Ende 2024 werden an der Suttschule wöchentlich folgende Angebote durchgeführt: SprachCafés, um erworbene Sprachkenntnisse zu festigen und zu erweitern, ein Frauenfrühstück, um Stärken sichtbar zu machen sowie Bildungs- und Arbeitsideen zu realisieren, Zeit zum Philosphieren, um Gedanken, Standpunkte und Erfahrungen auszutauschen und eine Begleitung zum „Hausaufgabenprofi“ für ein besseres Verstehen des Schulkonzeptes in Deutschland und um eine aktive und starke Partner bei der Schulbildung der Kinder einnehmen zu können.

 

"Gut ankommen in Gelnhausen"


Mit dem Projekt soll die Zusammenarbeit zwischen den Institutionen der formalen Bildung und zivilgesellschaftlichen Organisationen auf lokaler Ebene gestärkt werden. Erprobte und bewährte Strategien der Integrationsarbeit von Müttern mit Fluchtgeschichte werden multipliziert und weitergegeben. Die Konzentration auf wenige und effektive Projekte und das Hervorheben von Geschichten des Gelingens kann dazu beitragen, Erschöpfung und Überlastung in Institutionen und Vereinen zu vermeiden. 

Ein Team von erfahrenen Müttern und Übungsleiterinnen aus den wesentlichen Sprachräumen (dari/farsi, postsovietisch und arabisch) identifiziert über 20 Monate hinweg gemeinsam mit Ansprechpersonen in den mit geflüchteten Familien befassten Institutionen die Faktoren und Vorgehensweisen, die zu gelungenen Integrationsprozessen beigetragen haben. Die beteiligten Mütter/Übungsleiterinnen erleben, dass ihre Erfahrungen zählen und ernst genommen werden. In einem dialogischen Prozess wird erarbeitet, wie man die gegenwärtig und in der Zukunft neu ankommende Frauen in Erziehungsverantwortung und sozialer Teilhabe unterstützen kann. Die Verabredungen werden verschriftlicht und im fachlichen Umfeld, der Kommune und der interessierten Öffentlichkeit bekannt gegeben.