Unser Beratungsgremium
Das Programm wird von sieben herausragenden Akteuren bereichert, die umfassende Erfahrung und Expertise im Abbau von Ungleichheiten mitbringen. Als Mitglieder unseres Beratungsgremiums teilen sie mit uns ihre Gedanken und Ideen und bieten den Programmpartnern dadurch eine reichhaltige und wertvolle Lernerfahrung. In einem aufschlussreichen, intensiven und unabhängigen Auswahlverfahren stellte ein Teil des Beratungsgremiums die endgültige Kohorte an Partnern zusammen. Besonders entscheidend für das Programm war das Berücksichtigen eines vielfältigen Spektrums an Fachwissen und Sichtweisen zugunsten einer noch umfassenderen, fundierteren, kritischeren und objektiveren Bewertung der Vorschläge.
Crystal Simeoni
Leiterin des Nawi-Afrifem Macroeconomics Collective
„Ungleichheit entsteht als Folge komplexer Systemzusammenbrüche, die durch Ausgrenzung, Diskriminierung und Gewalt aufrechterhalten werden. Ein intersektionaler Ansatz stellt Macht in den Mittelpunkt der Analyse von Ungleichheit – im Bewusstsein dessen, dass unterschiedliche, sich überschneidende Identitäten ein zentrales Thema darstellen.“
Seit über zehn Jahren beschäftigt sich Crystal Simeoni mit Ungleichheit auf Makroebene. Aktuell liegt der Schwerpunkt ihrer Arbeit auf Frauenrechten sowie regionaler und globaler Wirtschaftspolitik auf Makroebene. Crystal Simeonis Ziel ist die Vermittlung einer panafrikanischen Perspektive. Sie setzt sich dafür ein, dass Frauen auf allen Ebenen Einfluss auf die makroökonomische Entscheidungsfindung nehmen können, zugunsten eines wachsenden Machtgleichgewichts innerhalb der Plattformen und Prozesse.
Emma Lovell
Research Fellow, Global Risks and Resilience Programme, ODI
„Intersektionale Ansätze sorgen für ein besseres Verständnis dessen, wie verschiedene Faktoren und Identitäten ineinandergreifen und dadurch im Laufe der Zeit die Bedürfnisse, Erfahrungen, Fähigkeiten, sozialen Praktiken und Machtverhältnisse von Menschen beeinflussen. Mit diesem Wissen lassen sich systemische Ungleichheiten bekämpfen und inklusivere, gerechtere Politiken/Programme entwickeln.“
Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Emma Lovell an der Schnittstelle von Geschlechtergleichstellung, sozialer Inklusion, Klimawandel, Katastrophenrisikomanagement und nachhaltiger Entwicklung. Sie ist verantwortlich für die Strategie hinsichtlich Gleichheit und sozialer Inklusion im Kontext mit Mehrfachgefährdung. In ihrer Arbeit konzentriert sie sich darauf, Überschneidungen verschiedener Bereiche von Ungleichheit offenzulegen und intersektionale Ansätze zur Verringerung der Vulnerabilität und zum Aufbau von Resilienz zu entwickeln. Vor ihrer Arbeit am ODI war Emma Lovell für verschiedene Organisationen in der Asien-Pafizik-Region tätig, unter anderem für die Vereinten Nationen und das Rote Kreuz.
Jenny Ricks
Global Convenor der Fight Inequality Alliance
„Ungleichheit hat immer mit Macht zu tun. Privilegien und Reichtum werden genutzt, um ein wirtschaftliches und soziales System voranzutreiben, das den Interessen der mächtigen Eliten dient – auf Kosten der Menschen und des Planeten. Wir müssen uns über die Ungleichheiten hinweg organisieren, die Menschen aufgrund von Rassismus, Patriarchat, einem Kastensystem oder Klassen erfahren, um so die Machtverhältnisse wieder ins Gleichgewicht zu bringen.“
Jenny Ricks arbeitet mit der Fight Inequality Alliance zusammen, einer wachsenden Gruppierung führender gemeinnütziger Organisationen, Gewerkschaften, sozialer Bewegungen, zivilgesellschaftlicher Organisationen, Frauenrechtsgruppen, Künstler und Aktivisten gegen die zunehmende Ungleichheit. Jenny Ricks kann auf umfangreiche Erfahrungen mit Kampagnen in den Bereichen Steuern, Frauenrechte, Rechenschaftspflicht von Unternehmen und einer breiten Palette von Themen der sozialen Gerechtigkeit zurückgreifen.
Nino Ugrekhelidze
Feministin
„Der Blick durch die intersektionale Linse zeigt, wie Kapitalismus, Patriarchat, Rassismus, Heteronormativität, Anthropozentrismus und Kastendenken miteinander verwoben sind. Diese Sicht ermöglicht eine systemische Analyse der Erfahrungen von Menschen am Rande der Gesellschaft und trägt einen dekolonialistischen Ansatz zu den vielschichtigen Arten von Unterdrückung bei.“
Nino Ugrekhelidze bringt über zehn Jahre Erfahrung in der Arbeit mit globalen und Basisorganisationen mit, die es sich zum Ziel gesetzt haben, Geschlechtergerechtigkeit und Menschenrechte zu fördern. Derzeit leitet sie den Bereich für die Mobilisierung junger Feministinnen bei der Association for Women's Rights in Development. Davor war sie Co-Executive Director bei FRIDA | The Young Feminist Fund und MEL & Development Manager bei der Taso Foundation in Georgien.
Radha Wickremasinghe
Global Program Officer im Gender Racial and Ethnic Justice International Program der Ford Foundation
„Intersektionalität ist ein Weg, um das Zusammenspiel von Systemen und Strukturen bei der Entstehung von Ungleichheit und Diskriminierung zu untersuchen und zu erklären. Stellt man diese Verbindung her und nutzt man den abstrakten und oft missbrauchten Begriff der Intersektionalität als eine Art Linse, lässt sich das Thema Ungerechtigkeit genauer betrachten und abbauen.“
Radha Wickremasinghe arbeitet als Global Program Officer im Gender Racial & Ethnic Justice International Program bei der Ford Foundation. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf der Prävention gegen und dem Umgang mit Gewalt gegen Frauen aus einer intersektionalen feministischen Perspektive und aus Sicht des Globalen Südens. Vor dieser Tätigkeit war Radha Wickremasinghe Senior Program Officer beim Sigrid Rausing Trust in London. Sie bringt umfassende Erfahrungen in der Vergabe von Stiftungsgeldern und der Zusammenarbeit mit globalen Partnern aus der Zivilgesellschaft mit.
Ricardo Fuentes-Nieva
unabhängiger Berater, ehemaliger Geschäftsführer von Oxfam Mexiko
„Für eine bessere, gerechtere Welt ist es unerlässlich, die verschiedenen Schichten und Verbindungen zu begreifen, die immer wieder durch die bestehenden systemischen Ungleichheiten entstehen – und wie die Machtverteilung dieses System widerspiegelt. Dafür ist der intersektionale Ansatz besonders hilfreich.“
Nach seiner Tätigkeit als Research Director von Oxfam Großbritannien sowie als Geschäftsführer von Oxfam Mexiko ist Ricardo Fuentes-Nieva heute als unabhängiger Berater tätig. Er ist Wirtschaftswissenschaftler am Center for Economic Research and Training (CIDE) und an der Pompeu Fabra-Universität, wo er sich auf die Themen Entwicklung und Ungleichheit spezialisiert hat. Ricardo leitete für Oxfam auch die Basisarbeit für das Thema wirtschaftliche Ungleichheit.
Sandra Ball
Gründerin des Unternehmens „m-powering”
„Ich bin nicht einfach nur eine Frau. Mein Hintergrund, meine Erfahrungen und meine Reisen wurden auch von meiner Intersektionalität beeinflusst. Ich habe mehr als nur eine Dimension. Warum also soll ich andere darauf reduzieren? Genau deshalb bin ich vom Prinzip der Intersektionalität fest überzeugt.“
Sandra Ball war schon immer in verschiedenen gesellschaftlichen Bewegungen aktiv, von Initiativen zur Reform des Sozialsystems bis hin zu Bürgerrechtsbewegungen. Im Jahr 2009 schloss sie sich der Umweltbewegung an und war zehn Jahre lang in Führungspositionen bei Friends of the Earth in den Niederlanden aktiv. Vor zwei Jahren gründete Sandra Ball ihr eigenes Unternehmen „m-powering“, das Dienstleistungen in den Bereichen Training, Moderation und Beratung anbietet. Kürzlich unterstützte sie das Team der Robert Bosch Stiftung zum Thema Ungleichheit bei der Entwicklung seiner Theory of Change.