Etwa 70% der Konflikte weltweit werden laut globalem Friedensindex des Institute for Economics and Peace nie offiziell beendet. Die Gefahr ist groß, dass sie jederzeit wieder aufflammen. Eine umso wichtigere Rolle kommt deshalb den Menschen zu, die in Konflikten leben.
Dauerhafter Frieden muss im Kleinen, auf lokaler Ebene und im täglichen Miteinander geschaffen werden. Dem stehen jedoch oft die Schatten der Vergangenheit in Form von Traumata entgegen.
Ein Trauma ist die normale Reaktion von Körper und Geist auf ein unnormales, überwältigendes Ereignis. Dies kann ein Erdbeben, ein Bombenangriff oder ein sexueller Übergriff sein. Traumata sind höchst individuell und können nicht in einen Vergleich gebracht werden . Bleiben sie unbearbeitet, lösen sie in Konflikten häufig neue Gewalt aus, indem sich Menschen in ihrer Wut und ihrem Hass auf andere gegenseitig bestärken und radikalisieren. Zudem werden Traumata von Generation zu Generation weitergegeben. Der richtige Umgang mit traumatischen Erfahrungen ist daher eine wesentliche Voraussetzung für dauerhaften und nachhaltigen Frieden.
Lesen Sie mehr von unserer Friedensexpertin in diesem Gastbeitrag für die Frankfurter Rundschau.
Wir schulen Mitarbeiter:innen palästinensischer und israelischer Friedensorganisationen und bieten ihnen sowohl Traumabegleitung an als auch Lektionen darüber, wie ein trauma-informierter Ansatz in ihre Programme integriert werden kann. Gleichzeitig fördern wir die Zusammenarbeit und den Austausch zwischen palästinensischen und israelischen Gemeinschaften, um psychosoziale Unterstützung und psychische Resilienz zu stärken