Warum machen wir das Projekt? 

Wälder spielen neben ihrer Funktion als Kohlenstoffsenken und Lebensraum zahlreicher Arten durch ihre vielfältigen Ökosystemdienstleistungen eine bedeutende Rolle und stellen die Lebensgrundlage für rund 1,6 Milliarden Menschen dar. Um wirksamen Klimaschutz zu betreiben und die Lebensgrundlage für Menschen weltweit zu sichern, ist ein stärkerer Schutz von Primärwäldern und ein erheblicher Rückgang der Entwaldung notwendig. 

Im Mercosur-Wirtschaftsraum werden große Waldgebiete für Viehweiden und Sojaanbauflächen abgeholzt. Da die EU und China die weltweit größten Importmärkte für Rindfleisch und Soja sind, können sie durch die Schaffung entwaldungsfreier Lieferketten einen erheblichen Beitrag zum Schutz dieser Wälder leisten.

In der EU werden derzeit konkrete Ansätze für die Schaffung entwaldungsfreier Agrarlieferketten diskutiert. Auch in China gewinnt das Thema zunehmend an Bedeutung. Das Projekt knüpft an diesen aktuellen Diskurs an und trägt auf Basis der gewachsenen deutsch-chinesischen Beziehungen zu einem konstruktiven, transregionalen Austausch über wirkungsvolle Ansätze und Rahmensetzungen bei der Gestaltung von Lieferketten bei. Durchführungspartner ist die Nichtregierungsorganisationen Germanwatch e.V. 

Was wollen wir erreichen? 

Ziel ist es, dass in Zukunft alle Agrarrohstoffe für den chinesischen und europäischen Markt aus entwaldungsfreien Lieferketten stammen. Der Schwerpunkt liegt dabei insbesondere auf Lieferketten für Soja und Rindfleisch aus dem Mercosur-Wirtschaftsraum in die EU und nach China. Die angestrebten Rahmensetzungen sollen jedoch langfristig auch positive Auswirkungen auf Lieferketten anderer Rohstoffe und Regionen haben.

Das Projekt fördert ein gemeinsames Verständnis der zentralen Aspekte und aktuellen Herausforderungen rund um globale Agrarlieferketten. Dafür werden im Rahmen des Projektes die aktuell in der EU und in China diskutierten Hebel für entwaldungsfreie Lieferketten analysiert. Darüber hinaus werden Empfehlungen in die fachöffentliche Debatte eingebracht, die innerhalb der EU politische Entscheidungsträger dazu befähigen, sich für wirksame Maßnahmen zur Begrenzung der Entwaldung in Lieferketten einzusetzen. Parallel werden auch in China politische Entscheidungsträger für die Problematik sensibilisiert und mit ihnen wirksame Lösungsansätze diskutiert.

Wie funktioniert das Projekt? 

Das Projekt nimmt sich zum Ziel, Akteure aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik, die bislang isoliert an Teilaspekten von Lieferketten und Entwaldung arbeiten, transnational zu vernetzen um gemeinsam Lösungsansätze zu entwickeln. Innerhalb dieses Netzwerks werden sowohl Perspektiven aus der EU und China als auch aus den Mercosur-Staaten einbezogen. 

Darüber hinaus wird die Erstellung von Politikanalysen gefördert, die in der EU und in China diskutierte Ansätze zur Eindämmung von Entwaldung in globalen Lieferketten beleuchten. Auf Basis dieser Analysen werden Maßnahmen abgeleitet und Politikempfehlungen und Lösungsansätze erarbeitet.