Wie können natürliche Ressourcen – vor allem in Entwicklungs- und Transformationsländern – nachhaltig genutzt werden? Die Robert Bosch Juniorprofessur fördert herausragende junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der ganzen Welt und gibt ihnen die Möglichkeit, an einer deutschen Universität oder Forschungsinstitution zu diesem Themengebiet zu forschen.

Wer erhielt diese Chance in den vergangenen Jahren? Mit welchem Projekt traten die Geförderten an? Und wie steht es inzwischen um ihre Forschungsvorhaben? Hier finden Sie eine Übersicht der jüngsten Professuren. 

Robert Bosch Juniorprofessur 2021

Verena Seufert

"Bright Spots of Sustainable Agriculture"

Verena Seufert erforscht, wie die weltweite Nahrungsmittelproduktion durch nachhaltige Landwirtschaft umwelt- und sozialverträglicher werden kann. 

Klimawandel, Ressourcenknappheit, Verlust der Biodiversität: Die globale landwirtschaftliche Nahrungsmittelproduktion muss sich verändern, um langfristig alle Menschen ernähren zu können. Im Rahmen ihrer Juniorprofessur erforscht Verena Seufert, wie es gelingen kann, nachhaltige Landwirtschaft sozial- und umweltverträglich zu gestalten. Dafür nimmt sie vier Regionen in Indien und Mexiko in den Fokus, die diese Aufgabe besonders gut meistern. In Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren wird sie Erkenntnisse aus den Gebieten sammeln und diese auf andere Kontexte übertragen. 

Porträt Dr. Verena Seufert
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Zur Person

Dr. Verena Seufert schrieb ihre Diplomarbeit am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) über die Rolle von Stickstoff für die Produktivität von Pflanzen. An der McGill University in Kanada promovierte sie in Geographie über den Beitrag biologischer Landwirtschaft zur globalen Ernährungssicherung. Zuletzt forschte sie zu Landnutzung und Dynamiken des Ernährungssystems am Institut für Umweltwissenschaften der Vrije Universität in Amsterdam.

Robert Bosch Juniorprofessur 2020

Linus Mattauch

"How inequality and identity impact global climate solutions - and what economics can do"

Linus Mattauch erforscht, wie Klimapolitik soziale Ungleichheiten überwinden und sowohl für Menschen als auch für den Planeten effektiv sein kann.  

Die Wirtschaftswissenschaft schlägt als Lösung des Klimaproblems vor, Emissionen einen Preis zu geben. Um Verhaltensänderungen zu provozieren, ist dieser - insbesondere in Entwicklungsländern - aber meist zu niedrig. Einer der Gründe: Die Bepreisung ist bei der Bevölkerung unpopulär. Als Juniorprofessor untersucht Linus Mattauch, wie klimapolitische Vorschläge so gestaltet werden können, dass sie einerseits wirksamer werden und andererseits zur Überwindung sozialer Ungleichheiten beitragen. 

Portrait Linus Mattauch Kreis
Linus Mattauch

Zur Person

Dr. Linus Mattauch arbeitet am Environmental Change Institute an der University of Oxford. Als studierter Mathematiker und Philosoph sowie promovierter Ökonom beschäftigt er sich mit einer stringenten Klimaschutzpolitik unter Berücksichtigung wirtschaftlicher Ungleichheit, insbesondere in den Entwicklungsländern. Ab dem Frühling 2021 ist er als Robert Bosch Juniorprofessor an der Technischen Universität Berlin tätig.

Weitere Infos auf der Website der University of Oxford

Robert Bosch Juniorprofessur 2019

Ina Danquah

"Sustainable Nutrition in sub-Saharan Africa"

Ina Danquah erforscht, wie Klimawandel und die Ernährung von Menschen in Entwicklungsländern miteinander zusammenhängen. 

Ländliche Regionen in Subsahara-Afrika trifft der Klimawandel besonders hart. Die Folgen: Nahrungsmittelknappheit und Unterernährung werden weiter verschärft. Mit der Robert Bosch Juniorprofessur entwickelt Ina Danquah Strategien für eine nachhaltige Ernährung in ländlichen und urbanen Räumen südlich der Sahara. Sie sollen dazu beitragen, den Menschen erschwingliche, nährstoffreiche und gesunde Ernährung zu ermöglichen, die gleichzeitig gut für den Planeten ist.

Portrait Ina Danquah Kreis
Ina Danquah

Zur Person

Dr. Ina Danquah ist Ernährungswissenschaftlerin und Epidemiologin und wurde am Institut für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit der Charité Berlin promoviert. Der Fokus ihrer Forschung liegt auf den Wechselwirkungen zwischen Klimawandel, Ernährungsweisen und Ressourcenknappheit in Subsahara-Afrika. Seit 2019 ist sie Robert Bosch Juniorprofessorin an der Universität Heidelberg.

Weitere Infos auf der Website des Heidelberger Instituts für Gobal Health

Robert Bosch Juniorprofessur 2018

Jacqueline Loos

"Wildlife, values, justice: Reconciling conversation and sustainability in African protected areas"

Jacqueline Loos sucht Strategien, um Interessenskonflikte zwischen dem Naturschutz und den Bedürfnissen der Bevölkerung auszugleichen. 

Wie kann der Artenschutz in Afrika südlich der Sahara effektiver gestaltet werden - sowohl für den Erhalt der Biodiversität als auch für die Bevölkerung? Dr. Jacqueline Loos will mit ihrem Forschungsprojekt über Schutzgebiete in Subsahara-Afrika Strategien entwickeln, um diese Gebiete nachhaltig zu gestalten und der Realität vor Ort entsprechen.

Portrait Jacqueline Loos Kreis
Jacqueline Loos

Zur Person

Dr. Jacqueline Loos ist Umweltwissenschaftlerin und beschäftigt sich mit nachhaltiger Landschaftsökologie. Ihre Doktorarbeit schrieb sie zum Thema der nachhaltigen Landnutzung in Rumänien. Ihr Hauptinteresse gilt den Beziehungen und Interaktionen zwischen Umwelt, Biodiversität und Mensch innerhalb von sozioökologischen Systemen. Seit 2018 ist sie Robert Bosch Juniorprofessorin an der Leuphana Universität Lüneburg.

Weitere Infos auf der Website der Leuphana Universität Lüneburg

Robert Bosch Juniorprofessur 2017

Michaela Dippold

"More Crop per Drop for Sub-Saharan Africa: Key Rizosphere Traits to Overcome Multiple Resource" 

Michaela Dippold erforscht, wie Pflanzen den Folgen des Klimawandels trotzen können. 

 

Die Nahrungsmittelknappheit in Afrika nimmt zu, insbesondere in Trockengebieten südlich der Sahara. Viele der dort angebauten Pflanzen bringen nur wenig Ertrag, für Hochleistungspflanzen fehlen die technischen Mittel. Um diesem Problem vorzubeugen, beschäftigt sich Michaela Dippold als Juniorprofessorin mit lokalen Pflanzensorten und ihren Anpassungsmechanismen. Das Ziel: eine neue Generation lokaler Hochleistungspflanzen.

Portrait Michaela Dippold
RBS

Zur Person

Dr. Michaela Dippold studierte Geoökologie und Biochemie an der Universität Bayreuth und promovierte dort zum Thema "Metbolic Pathways of Amino Acids, Monosachharides an Organic Acids in Soils assessed by Position-Specifiy Labeling". 2015 wurde ihre Doktorarbeit mit dem Fritz-Scheffer-Preis der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft ausgezeichnet. Seit 2017 ist Michaela Dippold Robert Bosch Juniorprofessorin an der Universität Göttingen. 

Weitere Infos auf der Website der Universität Göttingen

Robert Bosch Juniorprofessur 2016

Oliver Schenker

"Towards a Sustainable Society - Designing a Resilient Policy in an Instable Macro Environment"

Oliver Schenker fragt sich, welche Modelle es Entwicklungsländern ermöglichen, auf nachhaltige Energiesysteme umzustellen. 

 

Wie können Gesellschaften kohlenstoffärmer werden? Dr. Oliver Schenker beschäftigt sich als Robert Bosch Juniorprofessor mit der Wirkung von klima- und umweltpolitischen Instrumenten in Entwicklungs- und Schwellenländern. Das Ziel: konkrete Gestaltungsoptionen, wie die Länder nachhaltigere Energiesysteme entwickeln können.

Weitere Informationen

Portrait Oliver Schenker Kreis
Oliver Schenker

Zur Person

Dr. Oliver Schenker studierte und promovierte in Ökonomie an der Universität Bern. Seine Forschungsinteressen sind Umwelt- und Klimaökonomie, internationaler Handel und Wirtschaftswachstum. Seit 2016 ist er als Robert Bosch Juniorprofessor an der Frankfurt School of Finance & Management und das daran angeschlossene Frankfurt School - UNEP Collaborating Centre for Climate & Sustainable Energy Finance tätig.