Warum unterstützen wir diese Organisation?

In den letzten fünf Jahren konnten in der internationalen Friedensförderung ermutigende Fortschritte erzielt werden, weil Gestaltungs- und Entscheidungsfreiräume und Ressourcen an lokale Friedensinitiativen übertragen wurden. Es zeigte sich, dass lokale Akteur:innen am wirksamsten zu nachhaltigem Frieden beitragen. Substanzielle Veränderungen werden aber noch immer vor allem durch jene behindert, die den größten Einfluss auf die internationale Friedensarbeit  haben: internationale Institutionen, nationale Regierungen, Philanthrop:innen und das weite Feld der Friedensarbeit. Zu den größten Herausforderungen zählen die Umsetzung von Worten in Taten sowie geopolitische Entwicklungen und Trends. Daher ist ein fortgesetztes Engagement in diesem Bereich dringend notwendig. 

Lokale Friedensakteur:innen sind am besten ausgerüstet, um auf gewaltsame Konflikte angemessen zu reagieren, da sie das lokale Wissen, Verständnis und lokal verankerte Beziehungen besitzen. Sie haben Legitimität und Zugang zu Netzwerken, die externe Akteur:innen nicht haben können. Dennoch werden lokale Organisationen systematisch vom internationalen Friedens- und Sicherheitsökosystem nicht anerkannt, übergangen und marginalisiert, das die Gelder verteilt und die Handlungsmacht und Beiträge lokaler Akteur:innen nicht anerkennt. Das internationale System erkennt die Chancen, Ressourcen und Investitionen direkt an lokale Akteur:innen zu übergeben und ihre Bemühungen zu unterstützen,  nicht an - dadurch werden auch Chancen zu nachhaltigem Frieden vergeben.

Was wollen wir erreichen?

Mit der Förderung durch die Robert Bosch Stiftung möchte Peace Direct Entscheider:innen und wichtige Interessengruppen dazu bewegen, Entscheidungs- und Gestaltungsfreiräume für lokale Friedensinitiativen zu schaffen und zu erweitern. Peace Direct arbeitet mit den relevanten EU-Institutionen, mit Regierungen der EU-Mitgliedsstaaten, der britischen Regierung und den Vereinten Nationen zusammen, um diese dazu zu bewegen, lokale Friedensinitiativen mit zusätzlichen Ressourcen auszustatten und konsequenter in Entscheidungsprozesse einzubinden. Auf diese Weise befähigt Peace Direct lokale Friedensakteur:innen zum Aufbau eines Systems der internationalen Zusammenarbeit, das ihnen bessere Unterstützung bietet. 

Daher ist ein weiteres Ziel die Haltung der Öffentlichkeit zu ändern, so dass die Rolle lokaler Friedensakteur:innen für das Schaffen von Frieden größere Aufmerksamkeit und Anerkennung erhält - auch in ihren eigenen Communities. Dies wird durch die Bestärkung lokaler Friedensakteur:innen erreicht, mögliche Strategien, die den Wandel, den die Akteur:innen im internationalen Friedenssystem sehen und erreichen wollen, zu erkennen und gemeinsam zu entwickeln.

Wie arbeitet die Organisation?

Peace Direct verfolgt seine Ziele auf mehreren relevanten Ebenen. Durch Lobbyarbeit nimmt Peace Direct Einfluss auf wichtige Interessengruppen in der EU, bei den Vereinten Nationen und in den Vereinigten Staaten. Außerdem wird sich Peace Direct an der Zusammenarbeit von internationalen Nichtregierungsorganisationen zur Lokalisierungsagenda beteiligen. Private Philanthrop:innen sollen Hinweise zur Anpassung ihrer Förderrichtlinien erhalten, damit sie lokale Organisationen besser unterstützen können.  

Darüber hinaus zielt Peace Direct darauf ab, lokale Friedensakteur:innen dazu zu befähigen, das System selbst zu verändern. Um ihre gewünschten Veränderungen im internationalen Friedenssystem selbst anzustoßen, kommt eine Gruppe von Friedensakteur:innen zusammen, um eine gemeinsame Analyse durchzuführen, eine Kampagne zu gestalten und zu implementieren. Die Kampagne wird demokratisch entwickelt, mit lokalen Akteur:innen, die in den von Konflikten betroffenen Gebieten arbeiten und denen es ermöglicht wird, den Prozess aktiv zu leiten.

Davor hat die Robert Bosch Stiftung den Local Action Fund (LAF) von Peace Direct gefördert, der  vor Ort geführte Friedensinitiativen durch kurzfristige Zuschüsse unter 15.000 Dollar unterstützte, die durch Schulungen, Informationsaustausch und Möglichkeiten zur erweiterten Zusammenarbeit und Advocacy-Arbeit ergänzt werden. Seit 2019 hat Peace Direct mit zahlreichen Partner:innen zusammengearbeitet, die die Rolle von „Hubs“ übernehmen. Das sind Organisationen, die Initiativen vor Ort ausmachen und diese darin unterstützen, zusammenzuarbeiten, Hindernisse zu überwinden und ihren Einfluss zu vergrößern.  

An wen richtet sich die Organisation?

  • Relevante Institutionen der Europäischen Union 
  • Wichtige Mitgliedsstaaten der Europäischen Union 
  • Zuständige britische Ministerien 
  • Wichtige Institutionen der Vereinten Nationen 
  • Internationale Nichtregierungsorganisationen, die im humanitären, Entwicklungs- und Friedenssektor arbeiten 
  • Private philanthropische Organisationen in Europa und in den Vereinigten Staaten 
  • Friedensakteur:innen vor Ort, vor allem aus den 13 Ländern, in denen Peace Direct Partnerschaften mit lokalen Organisationen aufgebaut hat