Connected Women - Teilhabe neu eingewanderter Frauen stärken

Neu eingewanderte Frauen haben häufig kaum Kontakte außerhalb ihrer eigenen Communities. Zumeist nicht selbst gewählt, hat dies direkte Auswirkungen auf ihre gesellschaftliche Teilhabe, da diese von einem vielfältigen sozialen Netzwerk positiv beeinflusst wird. Eine wichtige Rolle kommt hierbei Kommunen zu. Diese halten vielerorts partizipative Angebote bereit, neu eingewanderte Frauen werden davon allerdings häufig nicht erreicht. An dieser Stelle setzt Connected Women an.

Connected Women unterstützt Kommunen dabei, ihre analogen und digitalen Angebote und Strukturen stärker an den Bedarfen neu eingewanderter Frauen auszurichten, um sie darüber als aktive Mitgestalterinnen vor Ort zu  gewinnen. Im Fokus steht die Perspektive neu eingewanderter Frauen. Connected Women bindet diese von Beginn an aktiv in den Prozess ein und macht sie damit zu Expertinnen ihrer eigenen Lebenssituation und sich daraus ergebender Bedarfe hinsichtlich gesellschaftlicher Teilhabe auf kommunaler Ebene. Das Projekt trägt dazu bei, den Dialog zwischen kommunalen Akteur:innen und neu eingewanderten Frauen zu fördern und gesellschaftspolitische Diskurse damit vielfältiger zu gestalten.

Connected Women arbeitet mit dem Citizen-Science-Ansatz. Gemeinsam mit Co-Forscherinnen aus verschiedenen Communities entwickelt unser Projektpartner Minor konkrete Konzepte für die (Weiter)Entwicklung bedarfsgerechter analoger und digitaler Angebote und Strukturen, um die gesellschaftliche Teilhabe neu eingewanderter Frauen auf kommunaler Ebene nachhaltig zu stärken und unterstützt bei deren Umsetzung vor Ort. Hierfür führen die Co-Forscherinnen Befragungen in sozialen Medien mit vor Ort lebenden neu eingewanderten Frauen durch, um deren Bedarfe, Erfahrungen und Anregungen hinsichtlich gesellschaftlicher Teilhabe und den diesbezüglich bestehenden kommunalen Angeboten und Strukturen zu ermitteln.

Basierend auf den Ergebnissen entwickeln und erproben die Co-Forscherinnen gemeinsam mit den beteiligten Kommunen Konzepte für bedarfsgerechte analoge und digitale Angebote und Strukturen, um die gesellschaftliche Teilhabe neu eingewanderter Frauen vor Ort nachhaltig zu stärken. Zur Förderung des Wissenstransfers zwischen den beteiligten Kommunen und den dort tätigen Co-Forscherinnen finden regelmäßige Austauschformate, unter anderem in Form von virtuellen und analogen Study Visits, statt.  

Connected Women richtet sich zum einen an neueingewanderte Frauen aus EU- und Drittstaaten, die seit maximal sieben Jahren in Deutschland leben und Interesse an wissenschaftlichem Arbeiten und gesellschaftspolitischem Engagement haben. Eine akademische Ausbildung ist hierfür keine Voraussetzung. Vielmehr wird angestrebt, dass die Co-Forscherinnen eine heterogene Gruppe bezüglich Herkunft, Bildungshintergrund, Familiensituation und Aufenthaltsstatus bilden, um somit möglichst viele verschiedene Perspektiven in den Prozess einbringen zu können.

Zum anderen richtet sich das Projekt an Kommunen, wobei der Fokus auf mittelgroßen Städten mit maximal 100.000 Einwohner:innen liegt. Neben den dort tätigen kommunalen Verwaltungen, denen eine Schlüsselrolle in dem Prozess zukommt, werden je nach Bedarf weitere kommunale Akteur:innen, unter anderem kommunale Begegnungs-, Sozial- und Bildungseinrichtungen, kommunales Integrationsmanagement, von der Kommune koordinierte Gremien und Netzwerke, eingebunden.