Pressemeldung

Start des Projekts „Starke Lehrer – starke Schüler“ in Brandenburg

Potsdam, 12.03.2021 – Mit „Starke Lehrer – starke Schüler“ startet ein Langzeit-Qualifizierungsprojekt für Lehrkräfte der berufsbildenden Schulen, das die Handlungskompetenz im Umgang mit demokratiefeindlichen Äußerungen und Einstellungen stärken soll. 

Zum Ziel gesetzt hat sich das Programm „Starke Lehrer – starke Schüler“ eine inhaltliche Qualifizierung der teilnehmenden Lehrkräfte im Themenfeld Demokratiefeindlichkeit und Rechtsextremismus sowie eine Stärkung der Fähigkeit der Lehrkräfte zur Auseinandersetzung mit rechtsextrem und demokratiefeindlich orientierten Schülerinnen und Schülern. Das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport, die Robert Bosch Stiftung und die Bundeszentrale für politische Bildung fördern „Starke Lehrer – starke Schüler“ bis 2023. 

Bildungsministerin Britta Ernst: „Ich freue mich, dass wir mit der Robert Bosch Stiftung, der Bundeszentrale für politische Bildung und der Universität Potsdam dieses Projekt auf den Weg bringen. Solch ein Projekt ist immer wichtig und gerade jetzt besonders bedeutsam. Rechtsextremismus darf an Schulen keinen Platz haben. Wir stärken unsere Schulen, dem entgegenzutreten.“

Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet und evaluiert. Ziel ist es, die Ergebnisse in die Breite zu tragen, auf andere Schulformen anzuwenden und Schulen wirksam einzubeziehen. Die ersten Qualifizierungsmaßnahmen finden am 24. und 25. März 2021 statt, dabei sind sechs Brandenburgische Oberstufenzentren: Teltow-Fläming, Cottbus, Elbe-Elster, Barnim sowie das Eduard-Maurer-Oberstufenzentrum Hennigsdorf und das Konrad Wachsmann Oberstufenzentrum Frankfurt/Oder. Insgesamt nehmen 19 Lehrkräfte und ein Schulsozialarbeiter teil.

Markus Lux, Bereichsleiter Globale Fragen der Robert Bosch Stiftung: „Lehrerinnen und Lehrern, auch und gerade an Berufsschulen, kommt eine Schlüsselfunktion für eine demokratische Schulkultur zu. Das von uns 2015 initiierte Projekt „Starke Lehrer – starke Schüler“ bietet Lehrkräften individuelle Unterstützung und mehr Handlungssicherheit, um den zunehmend demokratiefeindlichen Einstellungen in der Schule begegnen zu können. Aus diesem Grund freuen wir uns sehr, nun mit Brandenburg den dritten Projektstandort eröffnen zu können.“

Cemile Giousouf, Fachabteilungsleitung, Bundeszentrale für politische Bildung: „Die Entwicklungen des vergangenen Jahres haben die Bedeutung politischer Bildung hervorgehoben. Lehrkräfte sehen sich im Klassenzimmer mit Verschwörungserzählungen, Antisemitismus und Demokratiefeindlichkeit konfrontiert. Hier ist nicht nur die einzelne Lehrkraft, sondern das gesamte Schulsystem gefordert. Denn nur mit starken Lehrkräften wird es uns gelingen, Jugendliche und Heranwachsende gegen Rechtsextremismus und Ideologien der Ungleichwertigkeit stark zu machen und Schulen zu demokratischen Lernorten weiterzuentwickeln.“

Der Schwerpunkt von „Starke Lehrer – starke Schüler“ liegt auf Verhaltensweisen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, Diskriminierung und antidemokratischen Handlungen. Insgesamt finden sechs Fortbildungsmodule statt. An den Veranstaltungen nehmen zu unterschiedlichen Anteilen sowohl Schulleiterinnen und Schulleiter als auch die Lehrkräfte und externe fachliche Beraterinnen und Berater teil. Für die teilnehmenden Lehrkräfte beläuft sich die Fortbildung auf insgesamt elf Veranstaltungstage. Es soll Raum für Vernetzung, Austausch und Reflexion zwischen Lehrkräften, Schulleitungen, Fachexperten geschaffen werden. Das Projekt läuft vorerst nur an berufsbildenden Schulen.

Das Projekt wurde bereits in den Bundesländern Sachsen und Niedersachen umgesetzt. Von 2015 bis 2018 fand es als Modellprojekt in Sachsen statt und wurde sowohl von der Robert Bosch Stiftung als auch dem Sächsischen Kultusministerium gefördert und von der Technischen Universität Dresden durchgeführt. In Niedersachsen ist das Projekt 2018 gestartet und läuft noch bis 2022. Die Robert Bosch Stiftung und das Niedersächsische Kultusministerium finanzieren es und die Leibniz-Universität Hannover übernimmt die Umsetzung. In Brandenburg kooperiert die Stiftung mit dem MBJS und erstmals mit der Bundeszentrale für politische Bildung. Professor Juchler der Universität Potsdam hat die wissenschaftliche Leitung.

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