Die Schule des Jahres 2018 kommt aus Greifswald

Das Evangelische Schulzentrum Martinschule in Greifswald gewinnt den mit 100.000 Euro dotierten Deutschen Schulpreis 2018. Die Auszeichnung überreichte Bundesbildungsministerin Anja Karliczek im ewerk in Berlin.

Robert Bosch Stiftung | Mai 2018
Schüler und Lehrer feiern auf der Bühne
Max Lautenschläger

Die Gewinner 2018: Lehrer und Schüler des Evangelischen Schulzentrums Martinschule aus Greifswald bei der Preisverleihung in Berlin.

Das Evangelische Schulzentrum Martinschule in Greifswald gewinnt den mit 100.000 Euro dotierten Deutschen Schulpreis 2018. Die Auszeichnung überreichte Bundesbildungsministerin Anja Karliczek im ewerk in Berlin. Fünf weitere Preise in Höhe von je 25.000 Euro gehen an Schulen in Bremen, Mengerskirchen, Hannover, Münster und Bochum. Insgesamt waren 15 Schulen für den Deutschen Schulpreis 2018 nominiert und nahmen am mit Schülerinnen und Schülern und Lehrkräften an der feierlichen Preisverleihung in Berlin teil. Als musikalischer Gast war die Sängerin Lotte dabei, moderiert wurde die Veranstaltung von Eva-Maria Lemke und Lennert Brinkhoff.

Die Gewinnerschule aus Greifswald, die vor 25 Jahren als „Schule für geistig Behinderte“ gegründet wurde, hat sich zu einer inklusiven Grundschule und Integrierten Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe entwickelt, an der alle Kinder erfolgreich lernen. „Inklusion ist anstrengend, aber sie lohnt sich“, sagt Professor Michael Schratz, Erziehungswissenschaftler der Universität Innsbruck und Sprecher der Jury des Deutschen Schulpreises. „Während manche die Inklusion für gescheitert erklären, beweist die Martinschule mit ihrem außergewöhnlichen Inklusionsmodell das Gegenteil: Hier lernen alle Kinder und Jugendlichen erfolgreich unter einem Dach – ganz gleich ob mit oder ohne Handicap, Förderbedarf oder besonderer Begabung. Dabei nimmt sich die Martinschule auch der schwierigen Fälle an, bei denen es durchaus körperlich zugehen kann. Wir brauchen solche Schulen, die davor nicht zurückschrecken und dieser Herausforderung mit guten Konzepten begegnen.“

Alle nominierten Schulen, die nicht mit Preisen ausgezeichnet wurden, erhalten Anerkennungspreise in Höhe von jeweils 5.000 Euro. Darüber hinaus profitieren die Schulen vom Schulentwicklungsprogramm des Deutschen Schulpreises. Über zwei Jahre erhalten sie eine individuelle Prozessbegleitung und nehmen an Seminaren und Vernetzungsangeboten teil.