Robert Bosch Stiftung GmbH
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10117 Berlin
In sozialen Einrichtungen und Diensten mangelt es an Fachkräften. Mehr noch: Der Personalmangel hat sich vieler Orten zur Personalkrise ausgewachsen. Einrichtungen der Behindertenhilfe und Pflegeeinrichtungen müssen ganze Stationen oder Dienste schließen. Kindertageseinrichtungen sehen sich gezwungen, Betreuungszeiten einzuschränken und Gruppen zu vergrößern. Stationäre Hilfen zur Erziehung und Inobhutnahmestellen können ihre Angebote nicht aufrechterhalten, Fachkräfte im allgemeinen sozialen Dienst der Jugendämter lassen sich zunehmend schwerer finden, Unterbringungsplätze für gefährdete Kinder und Jugendliche sind rar. Die gesamte soziale Infrastruktur gerät durch die angespannte Personalsituation ins Wanken. Rechtsansprüche können nicht mehr adäquat erfüllt werden. Für das Bestandspersonal sozialer Dienste und Einrichtungen steigen die Belastungen.
Dabei sind und bleiben soziale Berufe ungebrochen attraktiv. In fast allen Berufsfeldern wächst die Zahl der Auszubildenden und Beschäftigten seit Jahren. Es wurden qualitative Verbesserungen erreicht, die eine Tätigkeit in den jeweiligen Beschäftigungsfeldern weiterhin verantwortungsvoll und interessant machen. Auch wurden deutliche tarifliche Besserstellungen durchgesetzt und zahlreiche Zugänge zu Aus- und Weiterbildung geschaffen, Helferqualifizierungen einerseits weiterentwickelt und die Akademisierung andererseits vorangetrieben.
Handlungsfeldübergreifend und auf Basis einer realistischen Bestandsaufnahme lenkt das Fachforum den Blick darauf, welche kurz- und mittelfristigen Ansätze zur Bewältigung des Personalbedarfs greifen und inwiefern die einzelnen Handlungsfelder der Kinder- und Jugendhilfe, der Pflege und der Eingliederungshilfe voneinander lernen können: Wie sieht eine sinnvolle Personalplanung in Zeiten des Fach- und Arbeitskräftemangels aus? Welchen Mehrwert haben multiprofessionelle Teams? Ist eine neue Prioritätensetzung notwendig? Wie kann für die Beschäftigten Entlastung durch Digitalisierung oder Entbürokratisierung von Arbeitsprozessen geschaffen werden? Wie kann die Gesundheit der Beschäftigten gestärkt und ihre Resilienz gefördert werden? Und nicht zuletzt: Welche bundes-, landes- und kommunalpolitischen Weichenstellungen sind gefragt?
Die Veranstaltung richtet sich an Fach- und Führungskräfte mit Steuerungs- und Personalverantwortung aus Einrichtungen, Trägern, Wissenschaft und Verwaltung in den Handlungsfeldern Kinder- und Jugendhilfe, Altenpflege sowie Behindertenhilfe.