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Migration Policy Institute
Pauline Endres de Oliveira, Nikolas Feith Tan

Ausgelagerte Verfahren

Erweiterter Schutz oder Ende des territorialen Asyls

Der Zugang zu territorialem Asyl ist in vielen Teilen der Welt unter erheblichen Druck geraten. Pushbacks an den Grenzen und pandemiebedingte Mobilitätsbeschränkungen haben viele Asylbewerber:innen daran gehindert, ihre Zielländer zu erreichen. Neue und andauernde Krisen, wie die in Afghanistan und der Ukraine, haben außerdem gezeigt, dass Schutz dort gewährleistet werden muss, wo gefährdete Bevölkerungsgruppen leben. Die Krisen haben deutlich gemacht, dass einkommensstarke Länder ihrer Verantwortung gegenüber Ländern mit niedrigerem und mittlerem Einkommen nachkommen müssen, da letztere die überwältigende Mehrheit der Schutzsuchenden aufnehmen. 

Dies hat zu einem neuerlichen Interesse an der Externalisierung von Asylverfahren geführt, mit dem Ziel einen Teil oder das gesamte Asylverfahren außerhalb des Hoheitsgebiets eines Aufnahmelandes durchzuführen. Während Länder wie Australien und das Vereinigte Königreich Maßnahmen ergriffen haben, um Asylverfahren in Länder wie Papua-Neuguinea und Ruanda zu verlagern, in der Hoffnung, spontane Einreisen zu verhindern, wächst das Interesse daran, externalisierte Verfahren so einzusetzen, dass sie das bestehende territoriale Asylsystem ergänzen und die Schutzmöglichkeiten erweitern, anstatt sie zu beschränken. 

Diese Publikation ist Teil der Initiative 'Beyond Territorial Asylum: Making Protection Work in a Bordered World', die vom Migration Policy Institute und der Robert Bosch Stiftung geleitet wird. Sie untersucht die Chancen, die externalisierte Verfahren bieten können und schaut auf die Herausforderungen ihrer Umsetzung und die Risiken, die sie für das territoriale Asyl bedeuten können. Der Bericht untersucht drei Gruppen von bereits umgesetzten oder vorgeschlagenen externalisierten Verfahren: humanitäre Visa, Notevakuierungen und externe Bearbeitungszentren. Der Bericht zeigt zudem auf, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, damit die externen Verfahren in einer schutzbezogenen Weise ablaufen.

Anzahl der Seiten:

32

Erscheinungsjahr:

2023