Warum machen wir das Projekt?

Digitale soziale Medien, die von Algorithmen gesteuert werden, Künstliche Intelligenz bei der Jobvergabe, Internet-Filter unter dem Vorwand von Jugendschutz: Digitale Technologien beeinflussen unser Leben, ob wir es merken oder nicht. Bei der Gestaltung und Regulierung von Technologien wird – in Form von Technikfolgenabschätzung – zwar betrachtet, ob individuelle Rechte beschnitten werden, aber nicht, ob sich neue Technologien auf Changengerechtigkeit oder gesellschaftliche Ungleichheit auswirkt. Das Konzept der Technikfolgenabschätzung breiter gedacht und angewandt werden muss als bisher: Statt sich jeweils nur auf Klimafolgen, Arbeitnehmer:innenrechte oder gesundheitliche Auswirkungen neuer Technologien zu beschränken, ist ein ganzheitlicher Ansatz dringend notwendig, um die Auswirkungen dieser Technologien auf das große Thema Ungleichheit zu erfassen. Nur dann können wir darauf drängen, dass digitale Technologien zukunftsfähig und krisenresistent sind.


Was wollen wir erreichen?

Wir überprüfen, wie eine intersektionale Technikfolgenabschätzung ausgestaltet sein kann, welcher
Formate und Methoden sie sich bedienen und wie sie sozialpolitische Debatten beeinflussen kann. Die Idee der intersektionalen Technikfolgenabschätzung wendet sich an zivilgesellschaftliche Akteure, die sich digitalpolitisch positionieren wollen. Außerdem sprechen wir politische Entscheidungsträger*innen an, die diesen Ansatz in ihrer Arbeit anwenden und darüber mit zivilgesellschaftlichen Organisationen in Austausch kommen wollen. Darüber hinaus ist die öffentliche Verwaltung gefragt: Sie setzt zentrale digitale Services um – und diese sollten gut gemacht sein. Wir wollen es beiden Gruppen ermöglichen, digitalpolitische Entscheidungen auf ihre gesamtgesellschaftlichen Chancen und Risiken auszuwerten und offenzulegen, wie tragfähig heute geschriebene Policy- und Regulierungsentwürfe im Hinblick auf die Zukunft sind.
 

Wie läuft das Projekt ab?

Im Rahmen der „Förderung von Ideen“ testen wir vor allem unsere Hypothesen: Werden wirklich gesamtgesellschaftliche Probleme zu spät erkannt und wenn ja welche? An welchen Stellen brauchen wir einen Praxiswandel, um gesamtgesellschaftliche Technikfolgenabschätzung zu verankern? Welche Stellen sind am empfänglichsten dafür und welche Stellen müssen wir dringend überzeugen, weil dort der höchste Impact erzielt wird?  Wir testen diese Hypothesen an ausgewählten digitalpolitischen Vorhaben auf deutscher und EU-Ebene. Wir entwickeln Formate, wie eine solche gesamtgesellschaftliche Technikfolgenabschätzung gelingen kann und dokumentieren sie für andere. Damit wir unserem intersektionalen Anspruch gerecht werden, machen wir unsere Arbeit nie alleine. Wir kooperieren mit Expert:innen aus unterschiedlichen Bereichen und bringen so essenzielle Perspektiven in die Digitaldebatte.