Warum machen wir das Projekt?
Nicht zuletzt durch Zuwanderungsprozesse sind die liberalen Demokratien Europas ethnisch und kulturell immer vielfältiger geworden. Auch wenn Menschen mit Migrationsgeschichte zunehmend mehr Sichtbarkeit und Mitsprache erreichen, so bleiben sie doch weiterhin in vielen gesellschaftlichen Bereichen unterrepräsentiert. In Parlamenten – sei es auf kommunaler, regionaler oder nationaler Ebene – sind sie häufig nicht entsprechend ihres Anteils an den Bevölkerungen vertreten. Damit werden wichtige Anliegen nicht ausreichend artikuliert und berücksichtigt.
Was wollen wir erreichen?
Das Forschungsprojekt „Repchance“ hat das Ziel, Bausteine für eine chancengerechte Repräsentation und Teilhabe von Menschen mit Migrationsgeschichte zu ermitteln und in konkrete Handlungsempfehlungen für gesellschaftliche und politische Entscheider:innen zu überführen. Damit soll ein Beitrag dazu geleistet werden, die Voraussetzungen für zukünftige politische Karrieren von Menschen mit Migrationsgeschichte zu verbessern und perspektivisch die Repräsentation dieser Menschen in gesellschaftlichen und politischen Entscheidungspositionen zu erhöhen.
Wie funktioniert das Projekt?
Im Rahmen der Studie werden quantitative Daten zur Repräsentation von Menschen mit Migrationsgeschichte erhoben. Diese Zahlen werden ergänzt durch qualitative Interviews mit Mandatsträger:innen auf den unterschiedlichen staatlichen Ebenen, die zu ihren persönlichen Erfahrungen mit förderlichen und hinderlichen Faktoren für eine politische Karriere von Menschen mit Migrationsgeschichte befragt werden. Aus diesen gesammelten Informationen werden abschließend Empfehlungen für eine bessere Minderheitenrepräsentation abgeleitet.
Das Vorhaben ist als international vergleichende Studie angelegt und wird in Deutschland, den Niederlanden, der Schweiz, Spanien und Großbritannien umgesetzt. Die Wissenschaftler:innen arbeiten an der Hochschule München (Deutschland), der Universiteit van Amsterdam (Niederlande), der Université de Neuchâtel (Schweiz) und dem Institut d’études politiques de Paris (Frankreich). Gefördert wird das Projekt von der Robert Bosch Stiftung, der Stiftung Mercator Schweiz und Porticus.