Warum machen wir das Projekt?
Digitalisierung und technologische Entwicklungen werden das internationale Migrationssystem grundlegend verändern. Schon jetzt werden neue Technologien wie künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen in verschiedenen Bereichen getestet, eingesetzt und weiterentwickelt. Sie finden z.B. Verwendung, wenn es darum geht, Migration besser zu antizipieren, Menschen in humanitären Notsituationen zu versorgen, oder um Migration und Mobilität besser zu steuern, z.B. bei der Visavergabe oder durch digital vernetzte Systeme bei dem Überqueren von Grenzen. Digitale Identitäten, big data und predictive analytics sind Entwicklungen, die uns alle betreffen werden und die ganz konkrete Auswirkungen auf das Flucht- und Migrationssystem mit sich bringen. Diese Entwicklungen werfen neue politische und ethische Fragen auf, die bei der Entwicklung und Gestaltung der deutschen und europäischen Migrationsaußenpolitik beachtet und mitgedacht werden müssen. Gleichzeitig eröffnen die Veränderungen einer digitalen Welt auch neue Chancen, um wichtige Felder im internationalen Migrationsgeschehen neu und anders denken zu können.
Was wollen wir erreichen?
Die aktuelle Runde der MSG diskutiert, wie Digitalisierung und technologische Entwicklungen verschiedene Bereiche der Migrationsaußenpolitik zukünftig verändern werden. Folgende Fragestellungen werden unter anderem gestellt:
- Wie werden verschiedene Tools (z.B. künstliche Intelligenz, oder das Nutzen von digitalen Identitäten und Biometrie) schon jetzt im internationalen Migrationskontext eingesetzt?
- Welche neuen politischen, ethischen und menschenrechtlichen Fragen ergeben sich daraus?
- Welche Auswirkungen haben die digitalen Entwicklungen auf die Art und Weise, wie wir die Migrationspolitik in Zukunft entwickeln und über Grenzen hinaus umsetzen werden?
- Wie kann zukünftig die Zusammenarbeit zu diesen Fragen zwischen dem öffentlichen Sektor, der Zivilgesellschaft und der Privatwirtschaft aussehen?
- Welche neuen Chancen bieten sich, um die internationale Migrationsaußenpolitik neu und anders zu gestalten?
Wie funktioniert das Projekt?
Die MSG zielt darauf ab, aktuelle Fragestellungen der Migrationsaußenpolitik lösungsorientiert weiterzuentwickeln, Denk- und Reflektionsprozesse der Teilnehmer:innen anzuregen sowie die Netzwerkbildung zwischen Ministerien und Sektoren zu fördern. Dies soll gelingen durch:
- Einen teilnehmerorientierten und interaktiven Dialog unter den Entscheidungsträger:innen;
- Austausch und Vernetzung über die Grenzen von Politikfeldern, Verwaltungsebenen, Regionen und Gesellschaftsbereichen hinaus;
- Gemeinsames Erarbeiten und Durchdenken von Handlungsoptionen Deutschlands, anhand von konkreten Beispielen aus dem In- und Ausland;
- Impulse aus Vor-Ort Recherchen des Projektteams.
Alle Sitzungen finden unter der Chatham House Rule statt. Die gemeinschaftliche Erarbeitung politischer Optionen im überparteilichen, vertraulichen Rahmen unter Berücksichtigung internationaler Erfahrungen und Good Practices bietet eine einzigartige Plattform für institutionsunabhängige Diskussionen und trägt im besten Fall zu besseren Politikergebnissen bei.
Die aktuelle MSG folgt drei vorangegangenen Projektlaufzeiten. Von 2013-15 widmete sie sich dem Thema Arbeitsmigration und globaler Wettbewerb. Von 2016-2017 beschäftigte sie sich mit der Politikkohärenz in der deutschen Migrationsaußenpolitik und von 2018-2019 ging es um gemischte Wanderungsbewegungen mit einem Schwerpunkt auf der Zusammenarbeit mit afrikanischen Staaten.