Warum machen wir das Projekt?
Die Klimakrise trifft den afrikanischen Kontinent bereits heute überdurchschnittlich härter als andere Regionen der Welt – dabei hat dieser historisch am wenigsten zu ihrer Entstehung beigetragen.
Die Verhandlungen rund um die UN-Klimakonferenz COP 27 im ägyptischen Sharm el Sheikh und andere politische Prozesse sind eine Chance, die globale Aufmerksamkeit auf die Auswirkungen des Klimawandels in Afrika zu lenken. Im Zentrum stehen dabei insbesondere Fragen zur notwendigen Anpassung der Menschen an die Folgen des Klimawandels und somit zum Erhalt ihrer Lebensgrundlagen sowie zur Finanzierung von Anpassungsstrategien. Diese existenziellen Debatten brauchen eine konstante und engagierte Beteiligung von Vertreter:innen betroffener Gruppen, die bislang in internationalen wie auch nationalen klimapolitischen Prozessen unterrepräsentiert sind. Dazu zählen insbesondere Landwirt:innen, die indigene Bevölkerung und auf dem Land lebende Jugendliche und Frauen, die bereits jetzt unter den Auswirkungen des Klimawandels und seinen Folgen für die Landnutzung leiden.
Ein systemischer Wandel hin zu einer klimaresilienten Landnutzung setzt einen intensiven Austausch und die Kooperation zwischen zivilgesellschaftlichen Organisationen, afrikanischen Entscheidungsträger:innen und lokalen Gemeinschaften voraus.
Was wollen wir erreichen?
Um eine wirkungsvolle Beteiligung afrikanischer Akteur:innen an internationalen politischen Debatten zu klimaresilienter Landnutzung zu stärken, setzen Powershift Africa und Germanwatch auf vier Ebenen an:
- Durch konsolidiertes Wissen über klimaresiliente Landnutzung in Wissenschaft und Politik sowie Kenntnisse über damit zusammenhängende Landrechte entsteht eine Grundlage für eine qualifizierte Beteiligung von unterrepräsentierten Gruppen und Entscheidungsträger:innen an nationalen und internationalen Debatten und Entscheidungsprozessen.
- Indigene Gruppen, Frauen und Jugendliche aus Gemeinden in Kenia und Tansania, die unter anderem besonders von Landrechtsverletzungen betroffen sind, sowie Organisationen der Zivilgesellschaft, die sich mit Land, Ernährung und Klimaanpassung befassen, bilden Netzwerke und vertreten so ihre Interessen und Positionen sichtbar und wirkungsvoll in nationalen und internationalen Entscheidungsprozessen rund um Landnutzung.
- Afrikanische zivilgesellschaftliche und staatliche Organisationen können Kapazitäten aufbauen, um gemeinsam Positionen zu formulieren und zentrale Aspekte klimaresilienter Landnutzung in politische Verhandlungen einzubringen von der lokalen bis zur globalen Ebene, z.B. bei den afrikanischen Verhandler:innnen (African Group of Negotiators) bei den COPs und der afrikanischen Umweltkonferenz zu Fragen der Landnutzung, Landrechte und Klimaanpassung.
- Indem afrikanische Sichtweisen in der deutschen und europäischen Politik bekannter werden, gelingt es, gemeinsame transkontinentale Positionen und Strategien zu formulieren und breite Unterstützung für internationale klimapolitische Verhandlungen zu schaffen.
Wie funktioniert das Projekt?
Power Shift Africa identifiziert im ersten Schritt zivilgesellschaftliche Akteur:innen und lokale Gemeinschaften in Kenia und Tansania, für die klimaresiliente Landnutzung besonders wichtig ist. In verschiedenen Workshops entwickeln Vertreter:innen beider Gruppen auf Basis vorausgehender Analysen ein gemeinsames Verständnis für soziale und politische Themen rund um klimaresiliente Landnutzung. Ein Strategiepapier wird zum Beispiel analysieren, inwiefern nachhaltiges Landmanagement in den einzelnen Klimaschutzplänen afrikanischer Länder berücksichtigt ist. Die Teilnehmer:innen bringen anschließend in beiden Ländern ihre Positionen in nationale Foren ein – etwa im Austausch mit Vertreter:innen der African Group of Negotiators, die die Interessen Afrikas in den internationalen Klimaverhandlungen vertreten.
Auch auf pan-afrikanischer Ebene dient der Aufbau eines zivilgesellschaftlichen Netzwerks dem Austausch von Wissen und Best Practices und der Entwicklung gemeinsamer politischer Positionen zu klimaresilienter Landnutzung.
Darüber hinaus organisieren Germanwatch und Power Shift gemeinsam Veranstaltungen und Dialoge zwischen deutschen, europäischen und afrikanischen Akteur:innen im Umfeld von Konferenzen wie der Weltklimakonferenz COP27, der G7 oder dem G20-Gipfel.