Robert Bosch Stiftung setzt Engagement für Ukraine fort
Positive Bilanz der Stiftungsarbeit: Rund 149 Millionen Euro im Jahr 2022 für gemeinnützige Zwecke aufgewendet
Stuttgart/Berlin, 02.02.2023 – Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat im vergangenen Jahr weltweit Entsetzen ausgelöst. Die Robert Bosch Stiftung GmbH, die durch ihre langjährige Förderung in Mittel- und Osteuropa über ein großes Netzwerk in der Region verfügt, hat schnell reagiert. Innerhalb weniger Wochen hat sie ein Sonderbudget von 4,5 Millionen Euro für Nothilfe und die Stärkung der Zivilgesellschaft in der Ukraine und den europäischen Nachbarstaaten bewilligt.
„Putins Krieg gegen die Ukraine ist auch ein Angriff auf die europäischen Werte. Unserem Stifter Robert Bosch waren Frieden und Stabilität gerade in Europa ein besonderes Anliegen. Diesem Vermächtnis fühlen wir uns bis heute verpflichtet“, sagt Dr. Bernhard Straub, Geschäftsführer der Robert Bosch Stiftung. Im vergangenen Jahr hat die Stiftung deshalb umfangreiche Soforthilfe für die Ukraine zur Verfügung gestellt und damit knapp 40 Projekte unterstützt. Das Spektrum reichte von Evakuierungen und anderen Schutzmaßnahmen, über die Lieferung medizinischer Hilfsgüter und psychologische Ersthilfe bis zur Begleitung geflüchteter Schüler:innen und Lehrkräfte in Deutschland. „Dieses Engagement werden wir 2023 in vergleichbarem Umfang fortsetzen. Künftig wollen wir mit unserer Ukraine-Förderung auf längerfristige Wirkung abzielen und uns an den strategischen Zielsetzungen der Stiftung orientieren.“
Mit Blick auf die Arbeit der Stiftung in den drei Fördergebieten Gesundheit, Bildung und Globale Fragen zog Straub eine positive Bilanz. Insgesamt hat die Robert Bosch Stiftung im vergangenen Jahr rund 149 Millionen Euro (vorläufige Zahl) für gemeinnützige Zwecke aufgewendet.
Neben der konkreten Projektförderung stellte die Stiftung unter anderem knapp 61 Millionen Euro für Investitionen zum Umbau am neu gegründeten Bosch Health Campus am Stuttgarter Burgholzhof zur Verfügung. Der Campus vereint seit vergangenem Jahr alle Aktivitäten und Institutionen im Bereich Gesundheit: die Behandlung von Patient:innen, biomedizinische Forschung, medizinisch-pflegerische Aus- und Weiterbildung sowie die Förderung und das Ausprobieren vielversprechender neuer Ideen für eine bessere Gesundheitsversorgung. Erst im Dezember kam durch die Übernahme der Sana Klinik Bethesda der neue City Standort des Robert-Bosch-Krankenhauses in der Stuttgarter Innenstadt hinzu. Er wird künftig unter anderem die Altersmedizin stärken.
Weltweite Partnerschaften - Engagiert in über 25 Ländern
Neben der Förderung eigener Institutionen wie dem Bosch Health Campus, setzt die Stiftung eigene Projekte um und geht weltweit Partnerschaften ein. Im vergangenen Jahr war sie in über 25 Ländern aktiv und startete mehr als 80 neue Projekte. Im Fördergebiet Globale Fragen stehen dabei das Engagement für ein friedliches Zusammenleben und die Bewältigung großer gesellschaftlicher Herausforderungen im Mittelpunkt, beispielsweise die Klimakrise. Auf der 27. Weltklimakonferenz in Sharm-El-Sheich im November 2022 trug die Stiftung dazu bei, die Sichtbarkeit von Betroffenen aus afrikanischen Ländern in internationalen Klimaverhandlungen zu stärken, indem sie jungen Menschen, Landwirt:innen und Vertreter:innen indigener Gruppen die Konferenzteilnahme ermöglichte.
Zudem wirkt die Stiftung daran mit, sich auf eine große Zahl an Menschen vorzubereiten, die in Folge des Klimawandels ihre Heimat verlassen wird. Die von der Stiftung geförderte Africa Climate Mobility Initiative hat projiziert, welche Regionen in Afrika besonders betroffen sind und wohin Menschen migrieren werden. Politiker auf dem afrikanischen Kontinent erhalten so konkrete Ansatzpunkte, um sich auf die so genannte „klimabedingte Migration“ vorzubereiten.
Für die Zukunft lernen und gute Schulpraxis verbreiten
Im Fördergebiet Bildung setzt sich die Stiftung für ein zukunftsorientiertes Bildungssystem ein, das chancengerecht, leistungsstark und auf das Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen ausgerichtet ist. Dazu zeichnet sie unter anderem jährlich gute Schulen mit dem Deutschen Schulpreis aus. Im September 2022 ging die begehrte Auszeichnung an ein berufliches Bildungszentrum in Mecklenburg-Vorpommern. Mit zahlreichen Angeboten sorgt die Stiftung dafür, dass sich diese gute Schulpraxis verbreitet.
Darüber hinaus lässt die Robert Bosch Stiftung regelmäßig repräsentative Befragungen zur aktuellen Situation an Deutschlands Schulen durchführen. Das Deutsche Schulbarometer ermöglicht es, frühzeitig Entwicklungen zu beschreiben und passende Initiativen zu entwickeln. So hat die Stiftung im vergangenen Jahr einen international etablierten Ansatz nach Deutschland gebracht, um Basiskompetenzen wie Lesen, Rechnen und Schreiben an Grundschulen zu stärken. Die Idee des Projekts „Wir. Lernen“ – zunächst in Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit dem Kultusministerium gestartet – besteht darin, Schulleitungen und Lehrkräfte von Grundschulen regelmäßig mit der für sie zuständigen Schulaufsicht zusammenzubringen. Gemeinsam arbeiten sie in regelmäßigen Treffen heraus, welche Schwachstellen es in ihrem Unterricht gibt und wie sie diese angehen können.