Robert Bosch Stiftung fokussiert Arbeit auf drei Fördergebiete
- 80 Millionen Euro für gemeinnützige Zwecke aufgewendet
Stuttgart, 17. Februar 2021 – Die Robert Bosch Stiftung GmbH hat im vergangenen Jahr den umfassendsten Strategieprozess ihrer Geschichte abgeschlossen und sich inhaltlich neu aufgestellt. Künftig konzentriert sie ihre Arbeit auf drei Fördergebiete: Gesundheit, Bildung und Globale Fragen.
„Wir wollen noch wirksamer sein“, sagt Prof. Dr. Joachim Rogall, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch Stiftung. „Deshalb haben wir die Aktivitäten der Stiftung von fünf auf drei Fördergebiete reduziert. In diesen Fördergebieten konzentrieren wir uns auf zehn Themen anstatt ehemals 34. Wir sind davon überzeugt, dass wir durch diese Fokussierung einen noch größeren Beitrag zur Lösung gesellschaftlicher Probleme leisten können.“
Fokus auf die großen Themen der Zeit
Zentrale Themen im Fördergebiet Globale Fragen sind Frieden, Ungleichheit, Klimawandel, Demokratie, Migration und Einwanderungsgesellschaft. Im Bereich Bildung stehen das Lernen des Individuums und das Lernen der Organisationen im Fokus. In ihrer Gesundheitsförderung lenkt die Stiftung den Blick auf die Menschen im Gesundheitssystem und engagiert sich für dessen Zukunftsfähigkeit.
Ziel der Stiftung ist es, in ihrer Förderung verstärkt relevante Wechselwirkungen zwischen den Themen zu berücksichtigen – etwa wie der Klimawandel zu Konflikten und Migration beiträgt.
Neben dieser inhaltlichen Neuausrichtung hat die Stiftung auch ihre Förderinstrumente angepasst und auf aktuelle Entwicklungen in der Philanthropie reagiert.
Mehr Kooperationen ermöglichen
„Nicht Projekte verändern die Welt, sondern Menschen und Institutionen“, sagt Sandra Breka, Geschäftsführerin der Robert Bosch Stiftung. „Wir werden weniger Programme selbst durchführen, sondern mehr Kooperationen eingehen und Organisationen unterstützen, die zukunftsgerichtet und langfristig an einem Problem arbeiten. Auch wir als Stiftung müssen die komplexen Themen inhaltlich tiefer durchdringen und benötigen Zugang zu entsprechender Expertise.“
Diesen Ansatz verfolgt die Stiftung beispielsweise, indem sie den interdisziplinären Austausch zwischen Entscheidungsträgern und Meinungsbildnern in der Robert Bosch Academy unterstützt, noch stärker auf wissenschaftliche Beratung zurückgreift und die Arbeit profilierter, praxisnaher Think Tanks weltweit fördert.
Höhere Wirksamkeit durch optimierte Strukturen
Zur höheren Wirksamkeit der Förderung sollen weitere strukturelle Veränderungen beitragen, für die im vergangenen Jahr die Weichen gestellt wurden. So wird im Bosch Health Campus in Stuttgart neben dem Robert-Bosch-Krankenhaus und den zugehörigen medizinischen Forschungseinrichtungen auch die bisherige Gesundheitsförderung der Stiftung integriert, um alle gesundheitsrelevanten Aktivitäten der Stiftung zu bündeln. Im Fördergebiet Bildung werden ebenfalls die Aktivitäten auf ein gemeinsames strategisches Ziel ausgerichtet. Hierfür werden die Deutsche Schulakademie und der bisherige Bildungsbereich der Stiftung unter dem Dach der Robert Bosch Stiftung zusammengeführt.
Parallel zur strategischen Neuausrichtung hat die Robert Bosch Stiftung ihre Projektarbeit und Förderung fortgeführt. Im vergangenen Jahr hat sie rund 80 Millionen Euro (vorläufige Zahl) für gemeinnützige Zwecke aufgewendet. In ihrem Neujahrsschreiben zog die Geschäftsführung eine positive Bilanz der Stiftungsarbeit im Jahr 2020 - trotz der massiven Auswirkungen der Corona-Pandemie. Um Partner und Stipendiaten in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen, hat die Stiftung schnell und pragmatisch reagiert. Förderbedingungen wurden angepasst, Projektlaufzeiten verlängert und größtmögliche Flexibilität eingeräumt, um die Strukturen über die Krise hinaus zu sichern. Viele der eingeführten Veränderungen sollen über die unmittelbare Krise hinaus in der Förderpraxis erhalten bleiben.