Pressemeldung

Filmförderpreis 2018 für internationale Zusammenarbeit vergeben

  • Robert Bosch Stiftung zeichnet drei deutsch-arabische Teams für Filmprojektideen aus
  • Gewinner erhalten Projektförderung von insgesamt 180.000€
  • Preisverleihung im Rahmen von Berlinale Talents
     

Stuttgart/Berlin, 19. Februar 2018 – Die Preisträger des diesjährigen Filmförderpreises für internationale Zusammenarbeit stehen fest. Zum sechsten Mal hat die Robert Bosch Stiftung GmbH den Preis in den Kategorien Kurzspielfilm, Animationsfilm und Dokumentarfilm an deutsch-arabische Filmteams vergeben. Die drei Gewinner erhalten eine Förderung von jeweils 60.000€ und können auf diese Weise im kommenden Jahr ihre Filmprojektideen realisieren. Die Preisverleihung fand im HAU Hebbel am Ufer im Rahmen von Berlinale Talents statt, dem wichtigsten Treffpunkt für Filmtalente im Rahmen der 68. Internationalen Filmfestspiele Berlin.

Der Filmförderpreis in der Kategorie Kurzspielfilm geht in diesem Jahr an das deutsch-palästinensische Filmvorhaben MARADONA’S LEGS. Der Regisseur Firas Khoury und die Produzentinnen Zorana Musikic und May Odeh haben laut Fachjury eine unterhaltsame, aber dennoch politische Geschichte geschaffen, die vor allem Kinder ermutigt, über Identität, Erinnerung und Nationalität nachzudenken. Das erwachsene Publikum wird von der Geschichte zweier junger Brüder, die auf der Suche nach dem letzten fehlenden Aufkleber für ihr Album zur Fußballweltmeisterschaft einige Hindernisse überwinden, gleichzeitig angeregt, die eigene Kindheit zu reflektieren.

In die Gruppe der Filmförderpreisgewinner 2018 reiht sich außerdem die Animation HOW MY GRANDMOTHER BECAME A CHAIR ein. Die deutsch-libanesische Zusammenarbeit verspricht ihr Publikum gleichzeitig zum Lachen und zum Weinen zu bringen. Der Regisseur Nicolas Fattouh und die Produzenten Fabian Driehorst und Nermine Haddad haben gemeinsam eine Geschichte entwickelt, in der Charaktere und Objekte kreativ und persönlich reflektiert dargestellt werden. Die Jury hob außerdem hervor, dass der Film sich Themen wie Alter, Tod, Vermächtnis, Loyalität und Klassendiskriminierung wagemutig und doch poetisch nähert.

PURPLE SEA, ein Film der aus einer deutsch-syrischen Zusammenarbeit stammt, wurde als bestes Dokumentarfilmprojekt mit dem Filmförderpreis 2018 ausgezeichnet. Der Film setzt sich auf außergewöhnliche Weise mit Flucht und Migration auseinander. Die beiden Regisseure Amel Alzakout und Khaled Abdulwahed, der den Film auch mitproduziert, behandeln in ihrem Werk ein aktuelles, vor allem aber auch für die Filmemacher persönliches Thema und betrachten dieses ausdrucksstark. Der Film, da ist sich die Jury einig, nimmt das Alltägliche auf berührende Weise ins Blickfeld des Zuschauers, da er vor allem eine besondere Liebesgeschichte ist.  

Sonderpreis mit Unterstützung des Dubai International Film Festival

Neben den drei genannten Gewinnerteams, konnte sich in diesem Jahr noch eine weitere nominierte Gruppe des Filmförderpreises über eine besondere Auszeichnung freuen. Erstmals vergab das Dubai International Film Festival, als Partnerorganisation des Filmförderpreises, einen Sonderpreis. Das Team rund um das Filmprojekt Embodied Chorus, das in der Dokumentarfilmsparte für den diesjährigen Filmförderpreises nominiert war, darf sein Werk auf Einladung des Dubai Filmfestivals bei dessen Branchentreff, dem Dubai Film Market, im Dezember vorstellen.  

Über den Filmförderpreis

Seit 2013 vergibt die Robert Bosch Stiftung im Rahmen von Berlinale Talents den Filmförderpreis für internationale Zusammenarbeit zwischen Deutschland und der arabischen Welt. Im Wettbewerb standen in diesem Jahr Koproduktionen aus Deutschland und Marokko, den Palästinensischen Gebieten, dem Libanon, Saudi Arabien, Syrien und Jordanien.

Über 21 interessierte deutsch-arabische Filmteams waren dem Aufruf zu einer Bewerbung für den Filmförderpreis gefolgt. Zehn Filmprojekte wurden vorab nominiert. Vertreter der nominierten Teams nahmen an diversen Workshops zur Projektentwicklung in Bremerhaven, einem Produzententreff in Kairo und Dahshur, Ägypten und einem Pitch Forum in Berlin teil und präsentierten ihre Filmprojekte schließlich vor einer Jury aus internationalen Experten der Film- und Festivalbranche. Am Sonntagabend prämierte die Jury die drei genannten Projekte mit dem Filmförderpreis für internationale Zusammenarbeit.

Partner der Robert Bosch Stiftung beim Filmförderpreis ist Berlinale Talents. Weitere Unterstützer sind bedeutende Filminstitutionen aus den Ländern der Arabischen Liga wie die Royal Film Commission – Jordan, das Dubai International Film Festival, aber auch der Bundesverband Deutscher Kurzfilm. Der Fernsehsender ARTE ist zudem Medienpartner des Filmförderpreises.

Die Preisträger 2018 im Überblick:

How My Grandmother Became a Chair (Animationsfilm)
Regie: Nicolas Fattouh (Libanon),
Produzenten: Fabian Driehorst (Deutschland), Nermine Haddad (Libanon)

Maradona’s Legs (Kurzspielfilm)
Regie: Firas Khoury (Palästina)
Produzenten: Zorana Musikic (Deutschland), May Odeh (Palästina)

Purple Sea (Dokumentarfilm)
Regie: Amel Alzakout (Syrien), Khaled Abdulwahed (Syrien),
Produzenten: Ines Meier (Deutschland), Khaled Abdulwahed (Syrien)

Mitglieder der Fachjury sind Vincenzo Bugno, Mitgründer des World Cinema Fund und Berlinale-Delegierter; George David, Geschäftsführer der Royal Film Commission – Jordan; Doris Hepp, Filmredakteurin ZDF/Arte, Dr. Elke Kaschl Mohni, Regionalleiterin des Goethe-Instituts für die Region Nordafrika/Nahost; Marianne Khoury, Leiterin von Misr International Films (MIF) Kairo, Ägypten; Hania Mroué, Leiterin Metropolis Art Cinema Beirut, Libanon und Alexander Wadouh, Gründer und Geschäftsführer der Chromosom Film GmbH.

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