„Vogelperspektive und Tiefenbohrung“ bei ZSE

Die jüngste Abteilung in der Organisation der Robert Bosch Stiftung heißt „Zukunftsfragen und Stiftungsentwicklung“ (ZSE) und wurde 2020 ins Leben gerufen. Bereichsleiterin Susann Pfeiffer und Referentin Silke Breimaier berichten, was es damit auf sich hat und woran sie arbeiten.

Robert Bosch Stiftung
Erfahrungsbericht Pfeiffer
Fotos: Michael Fuchs

„Wir bewegen uns als Robert Bosch Stiftung in einem komplexen, internationalen Feld, das enorme und schnelle Veränderungen erlebt“, erklärt Susann Pfeiffer. Es reiche nicht aus, in den eigenen Förderthemen inhaltlich professionell aufgestellt zu sein. „Da wir uns international verorten, müssen wir die Trends und Entwicklungen der Philanthropie im Blick haben. Wir gleichen sie mit unserer Arbeitsweise ab und diskutieren, was für uns wichtig ist“, fügt sie hinzu. Dieses „Reflektieren und Lernen“ geschehe direkt im Bereich ZSE mit seinen sechs Mitarbeitenden, erfolge aber gleichzeitig im Wechselspiel mit den Thementeams und den anderen Bereichen der Stiftung. 

Interner Austausch hat hohe Priorität

„Die Rückkopplung ins Haus ist von zentraler Bedeutung“, erläutert Silke Breimaier. Denn die Teams signalisierten auf Grundlage ihrer Fachkenntnisse und Erfahrungen mit Partnern weltweit den aktuellen Bedarf der bei ZSE angesiedelten Themen. Unterschiedliche Kommunikationsformate kommen hierbei zum Einsatz. „Wir sind als ZSE ständig im Austausch, intern wie extern“, sagt Silke Breimaier. „Dazu nutzen wir Mitarbeitendenversammlungen genauso wie kleinere Runden oder unser Intranet.“ „Wir sehen uns als internen Dienstleister in Sachen methodisches Knowhow“, ergänzt Susann Pfeiffer.

Vier große Handlungsfelder

Welche Themen deckt der Bereich aktuell ab? Es ist erstens die Wirkungsorientierung der Förderung inklusive Monitoring und Evaluation, zweitens die Entwicklung der Philanthropie weltweit, drittens die Organisationsentwicklung und viertens das Thema Nachhaltigkeit. Ein wichtiger Meilenstein, erinnert sich Silke Breimaier, war die Verabschiedung eines umfassenden Wirkungsreportings im Kuratorium, das nun für alle Mitarbeitenden der Themenbereiche handlungsleitend ist. Ihr Spezialgebiet bei ZSE ist die internationale Philanthropie. „Ich beobachte die Entwicklungen und Debatten, vernetze mich und werte aus, was für uns relevant sein könnte.“ Sie schätzt diese thematische „Ownership“ und Verantwortung sehr. 

Veränderung ist die neue Normalität

„Veränderung ist die neue Normalität und Konsolidierungsphasen gibt es so nicht mehr“, macht Susann Pfeiffer deutlich. In diesem Prozess des beständigen Hinterfragens und flexibel Bleibens brauche es eine zentrale Stelle in der Stiftung, die verschiedene Aspekte der Arbeitsweise einer Organisation zusammenführt, bei Bedarf vertieft und stiftungsübergreifend erfolgreich managen kann. „ZSE bedeutet für mich die Verbindung aus Vogelperspektive und Tiefenbohrung“, bringt sie es auf den Punkt. Ihre langjährige Erfahrung als Teamleiterin für Administration und Finanzen in der Stiftung habe ihr viel geholfen. „Ein neues Team aufzubauen genauso wie die vielfältigen Inhalte des Bereichs haben mich sehr gereizt“, sagt die bekennende „Generalistin“. Auch Silke Breimaier wechselte intern zu ZSE. Sie besetzte als Referentin der Geschäftsführung eine Schnittstellenfunktion: „Ich hatte mit allen Bereichen zu tun und kenne die meisten Kolleg:innen aus der praktischen Zusammenarbeit.“ So kommt auch ihre interne Erfahrung nun dem Bereich ZSE zugute im Sinne einer modernen und zukunftsweisenden Stiftungsarbeit.