Systemisch wirken und evaluativ denken

Frieder Bürkle, Referent im Team „Zukunftsfragen und Stiftungsentwicklung“ (ZSE) der Geschäftsführung, und Eve Nagel, Senior Projektmanagerin im Team „Ungleichheit“ des Bereichs „Globale Fragen“, arbeiten innerhalb der Robert Bosch Stiftung intensiv am Thema „Wirkung“. Für beide ist dies der Schlüssel, um nachhaltige Veränderungen durch die Förderung zu erreichen.

Robert Bosch Stiftung
Grafik Kreis mit Pfeilen, rechts die Porträts von Frieder Bürkle und Eve Nagel

Wirkungsorientierung, Wirkungsplanung, Wirkungslogik, Wirkungsmonitoring, Wirkungsanalyse oder Wirkungsmodell – wer philanthropisch oder auf andere Art und Weise professionell gemeinnützig unterwegs ist, hat die „Wirkung“ in allen Facetten im Blick; das gilt auch für die Robert Bosch Stiftung. Doch beileibe nicht erst seit kurzem, wie Frieder Bürkle erklärt: „Das Thema Wirkung war in unserer Fördertätigkeit schon immer präsent.“ Seit 2016 jedoch, „setzen wir es systematisch um“. Das gelte für Ansätze und Methoden, aber auch ganz praktisch zum Beispiel für den Projektantrag. All dies geschah im Zuge einer grundlegenden Bestandsaufnahme und strategischen Neuausrichtung der Förderung. „Unsere Mitarbeiter:innen haben den Anspruch, die wechselseitigen Zusammenhänge zwischen gesellschaftlichen Herausforderungen zu verstehen, evaluativ zu denken und systemische Wirkung zu erzielen“, sagt Frieder Bürkle. „So zu arbeiten setzt voraus, unsere Wirkungsbeiträge als Stiftung zu definieren und eine entsprechende Projektsteuerung zu gewährleisten“, macht er deutlich. Unter dem Kürzel MEAL (Monitoring, Evaluation, Adaption, Lernen) arbeitet er im Team ZSE zentral und unterstützt die Thementeams. 

Wirkungsorientierung ist ein inhärenter Teil der Arbeit

„Wirkungsorientierung ist ein inhärenter Teil unserer Arbeit“, bestätigt Eve Nagel. Sie ist MEAL-Koordinatorin in ihrem Team „Ungleichheit“ und in regelmäßigem Austausch mit Frieder Bürkle. „Am Anfang setzen wir uns im Team strategische Ziele und Unterziele für die Veränderungen, die wir durch unsere Förderung herbeiführen wollen.“ Diese beruhen zunächst auf Annahmen, „die wir regelmäßig überprüfen müssen, immer im Dialog mit unseren Projektpartner:innen“, so Eve Nagel. Für sie ist klar: „Wirkung erzielen wir nur gemeinsam mit unseren Partner:innen. Darum ist es wichtig, ihre Perspektiven und Arbeitsweisen zu verstehen.“ Wie die Robert Bosch Stiftung fördert, mit Partner:innen zusammenarbeitet und jeweils ihre eigene Rolle versteht, sei genauso wichtig wie das „Was“, also der inhaltliche Schwerpunkt. „Wir arbeiten bewusst in Etappen, die uns jederzeit ein Nachsteuern im Prozess ermöglichen“, betont Eve Nagel. MEAL sei dabei der Rahmen für stetes Lernen, für Offenheit, Neugier, Ausprobieren; „weg von der Fehlerkultur und hin zu einer offenen Haltung. Dies ist im Alltag eine Orientierung und Entscheidungshilfe gleichermaßen“, sagt sie.

Wirkungsorientierung als Hebel für Veränderung

„Durch eine kluge Auseinandersetzung mit dem Thema Wirkung haben wir als Stiftung einen echten Hebel für Veränderung“, ist Frieder Bürkle überzeugt. „Das Beobachten unserer Umgebung, das Einbeziehen von Rückmeldungen und unabhängigen Perspektiven sowie das Hinterfragen unserer Annahmen – all das erhöht eindeutig die Qualität der Förderung.“ Er weiß dies auch dank vieler Kontakte im Stiftungssektor und Evaluationsbereich. Seine Erfahrungen und Erkenntnisse teilt Frieder Bürkle mit den Kolleg:innen der Thementeams. Er bietet Workshops an und ist intern ansprechbar. Eve Nagel schätzt die enge Zusammenarbeit, zu der auch der Austausch innerhalb des Kreises der MEAL-Koordinator:innen gehört. Sie bringt auf den Punkt, worauf es letztlich ankommt: „Es geht darum zu lernen, wie und wo wir mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln den größten Unterschied machen können und zu systemischem Wandel beitragen.“