Warum machen wir das Projekt?

Noch immer sind INGOs von entscheidender Bedeutung für die globale Zusammenarbeit in der Friedensförderung. Sie spielen eine wichtige Rolle in der Vermittlung, indem sie enge Beziehungen mit lokalen Friedensförderer:innen und größeren Geberinstitutionen pflegen. Sie sind vor Ort und deshalb in der Lage, die Bedürfnisse lokal geführter Friedensarbeit zu verstehen. Dennoch sind sie häufig nicht fähig oder willens, diese Bedürfnisse aufzunehmen. Der Grund dafür liegt in zahlreichen Dysfunktionalitäten innerhalb des globalen Systems. Da INGOs in der Friedensförderung ein Teil des Gesamtsystems sind, bedarf es eines ganzheitlichen Ansatzes.

Was wollen wir erreichen? 

Mit der Unterstützung dieser Initiative möchten wir das Potenzial von INGOs stärken, bei der Veränderung des Ökosystems der globalen Zusammenarbeit in der Friedensförderung als Katalysator zu fungieren. Teil des Prozesses ist es, die eigene Rolle im System kritisch zu hinterfragen. Dadurch sollen lokale Expertise, Führung und Handlungsfähigkeit zentrale Elemente der Friedensarbeit werden. 

Wie funktioniert das Projekt? 

RINGO soll einen strukturellen Wandel in den Beziehungen zwischen INGOs und lokalen Akteur:innen der Friedens- und Entwicklungsarbeit bewirken. Dazu müssen etablierte Finanzierungs- und Kooperationsmuster auf den Prüfstand gestellt werden. Angesichts des zeitlichen Umfangs des Vorhabens und der notwendigen Ressourcen setzt die Robert Bosch Stiftung auf eine langfristige Partnerschaft. Dies ergibt für alle Seiten Sinn, denn Ziel der Initiative ist es durch eine mehrstufige Advocacy-Strategie inklusivere Förderpraxis institutionell zu stärken.

In Phase 1 traf sich eine Gruppe von 55 Innovator:innen – die schnell auf 95 anwuchs – regelmäßig, um die gewonnenen Erkenntnisse zu diskutieren. Diese wurden dann destilliert und in Form von Prototypen in der Praxis getestet.  Darauf aufbauend wurden in Phase 2 "Models of Action" (Aktionspläne) entwickelt, mit denen die wichtigsten Interessengruppen – in erster Linie die Vorstände von INGOs und Geldgebern – beeinflusst werden können. Alle nachfolgenden Phasen konzentrieren sich auf die Umsetzung und Konsolidierung integrativer Finanzierungspraktiken. Denn nur wenn die Stimmen vor Ort gehört werden, können die verfügbaren Ressourcen zu nachhaltigem Frieden und Entwicklung beitragen.

Wer steht dahinter?

In der ersten Phase des Projekts übernahm Rights CoLab die Leitung. Die in New York beheimatete Organisation mit internationalem Netzwerk setzt sich für Menschenrechte ein, indem sie die Zusammenarbeit von Expert:innen aus Zivilgesellschaft, Technologie, Business und Finanzen fördert. Die Organisation ebnet neue Wege für den Aufbau von bürgerschaftlichem Engagement mit dem Ziel, die Wirkung, Resilienz und Nachhaltigkeit von Menschenrechtsinitiativen zu stärken.

In der zweiten Phase übergab das Rights CoLab den Staffelstab an WACSI – eine erfahrene Organisation auf dem Gebiet der zivilgesellschaftlichen Arbeit in der Region Westafrika mit Sitz in Accra. WACSIs Hauptziel ist es, Innovationen in die Praxis umzusetzen, indem sie direkt mit relevanten INGOs und Geldgebern zusammenarbeitet. Auf diese Weise soll die Debatte über eine nachhaltige Stärkung lokaler Strukturen im sogenannten Globalen Süden vorangetrieben werden.