Warum machen wir das Projekt?

Bindung an einen Ort entsteht, wenn Menschen am Geschehen einer Gemeinde beteiligt sind. Viele Kommunen in ländlichen Räumen haben erkannt, dass Zuwanderung sowie die Integration und Teilhabe von Migrant:innen wichtige Zukunftsthemen sind. Denn angesichts des demografischen Wandels hängt ihre Entwicklung vielfach von der Aktivierung bereits länger in der Region lebender Menschen sowie der Gewinnung und Bindung neuer Bewohner:innen ab. Viele Gemeinden in ländlichen Räumen wollen auch Flüchtlinge langfristig vor Ort integrieren. Für die Gestaltung der Integration und Teilhabe neu zugewanderter Menschen braucht es nachhaltige Strategien und Konzepte, lokale Kooperationen zwischen Politik, Verwaltung, Zivilgesellschaft, Migrant:innen und Wirtschaft sowie politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen, die diese Prozesse unterstützen.

Was wollen wir erreichen?

Das Programm Land.Zuhause.Zukunft. will erreichen, dass (Neu-)Zugewanderte ein selbstverständlicher Teil der Gesellschaft in ländlichen Räumen werden. Die aktive Gestaltung von Einwanderung ist eine Chance für Politik, Verwaltung, Zivilgesellschaft und Wirtschaft, attraktive Bleibeperspektiven für (Neu-) Zugewanderte zu schaffen. Wir wissen, dass lokale Akteur:innen - einschließlich der (neu-)zugewanderten Menschen selbst in ländlichen Räumen die Handlungsspielräume, das Potenzial und die Motivation haben, um Vielfalt positiv zu gestalten. Daher betrachten wir sie als Expert:innen ihrer kommunalen Themen, die über vielfältige Ressourcen verfügen und deren Engagement die Vision des Programms Wirklichkeit werden lässt. 

Wie funktioniert das Projekt?

Gemeinsam mit den Beratungspartner:innen Kompetus und Ramboll unterstützt das Programm Landkreise aus verschiedenen Regionen Deutschlands dabei, ihren konkreten Herausforderungen bei der Integration (neu-)zugewanderter Menschen erfolgreich zu begegnen. Im Rahmen einer einjährigen Prozessbegleitung erarbeiten die Landkreise den eigenen Bedingungen und Erfahrungen angepasste Konzepte und Ansätze. In die zweite Programmphase (2023 - 2024) wurden sechs neue Landkreise aufgenommen.
Land.Zuhause.Zukunft hat mit dem Forum Integration in ländlichen Räumen eine Plattform für die Vernetzung der Landkreise, den Informationsaustausch und Wissenstransfer geschaffen. Darüber hinaus können teilnehmende Landkreise Lernreisen machen. Dabei handelt es sich um einen themenbezogenen Austausch mit Kommunen im In- und Ausland. Lernreisen bieten Raum, um Strukturen, Arbeitsabläufe und Projektideen im Theme Integration kennenzulernen und neue Impulse für die eigene Arbeit zu erhalten. Zusätzlich zu Fachveranstaltungen für teilnehmende Landkreisvertreter:innen sowie weitere interessierte Akteur:innen organisiert das Programmbüro von Land.Zuhause.Zukunft. am Ende jeder Programmphase eine Konferenz, im Rahmen derer die Ergebnisse der Programmlandkreise präsentiert werden. Des Weiteren dient "Land.Zuhause.Zukunft" als Plattform, die vor Ort gemachten Projekterfahrungen und - ergebnisse an die Öffentlichkeit, andere Kommunen und politische Entscheidungsträger:innen auf lokaler und nationaler Ebene weiterzutragen. 

Wer steht dahinter?

Die Robert Bosch Stiftung führt das Programm in Kooperation mit der Universität Hildesheim durch, bei der das Programmbüro angesiedelt ist.

Hintergrund

Für eine Sondierung des Feldes hat die Robert Bosch Stiftung zwischen März und Juli 2017 eine Bedarfsanalyse zur Integration von Flüchtlingen in ländlichen Räumen erstellt, um daraus Empfehlungen und Handlungslinien für ein Förderprogramm zu entwickeln. An der darauffolgenden Pilotphase des Programms „Land.Zuhause.Zukunft – Integration und Teilhabe von Neuzugewanderten in ländlichen Räumen“ waren ab Januar 2018 die Landkreise Coburg (Bayern), Goslar (Niedersachsen), Harz (Sachsen-Anhalt), Ludwigslust-Parchim (Mecklenburg-Vorpommern), Prignitz (Brandenburg) und der Vogtlandkreis (Sachsen) beteiligt. Sie erarbeiteten bis Mitte 2019 unterschiedliche Konzepte in verschiedenen Themenfeldern. Im Jahr 2020 nahm die Robert Bosch Stiftung in Kooperation mit der Universität Hildesheim weitere Landkreise in das Programm auf und entwickelte das es auf Basis der Erfahrungen der Pilotphase weiter.