Das Projekt erprobt neue Wege, wie Demokratie im Alltag lebendig werden kann. In Augsburg leben Menschen unterschiedlicher Herkunft, Altersgruppen, Religionen und sozialer Hintergründe. Doch nicht alle Stimmen finden in politischen Debatten oder in der Stadtentwicklung Gehör. ID² setzt dort an, wo Mitsprache oft fehlt, und möchte demokratische Prozesse diskriminierungssensibel gestalten und alle einbeziehen.
Das Projekt läuft über drei Jahre und konzentriert sich auf drei Augsburger Stadtbezirke. Im Mittelpunkt stehen die Themenfelder Wohnen und Wohnumfeld sowie Gesundheit – Bereiche, die für das tägliche Leben zentral sind und in denen gesellschaftliche Konflikte besonders spürbar werden.
Kernstück sind die sogenannten Aushandlungsräte: kleine Gruppen von Bewohner:innen, die stellvertretend für ihren Stadtteil über Herausforderungen diskutieren, Lösungen entwickeln und diese in den politischen Raum tragen. Begleitet werden sie von „listening participants“ aus Verwaltung und Politik sowie von externen Expert:innen, die zusätzliche Perspektiven einbringen.
Ein wissenschaftlicher Beirat der TH Augsburg und der Universität Augsburg begleitet die Arbeit, wertet Erfahrungen aus und trägt dazu bei, dass die Ergebnisse über die Stadt hinaus Bedeutung gewinnen. Durch öffentliche Veranstaltungen, Workshops und Quartiersaktionen entsteht ein lebendiger Austausch, der neue Formen solidarischen und vielfältigen Zusammenlebens sichtbar macht.