In Kürze

Über das Projekt

Viele Menschen in Deutschland nehmen die Gesellschaft als ungerecht wahr und wünschen sich weniger Ungleichheit. Allerdings fällt es Menschen oft schwer, dies in konkrete Reformwünsche zu übersetzen. Staatshaushalt und Steuersystem als zentrale Instrumente des wirtschaftlichen Ausgleichs sind für viele eine Blackbox. Deswegen ist eine breite und informierte öffentliche Debatte schwer zu organisieren.Eine Möglichkeit solche hohen Informationsbarrieren zu überwinden und kontroverse Themen konstruktiv zu diskutieren sind Bürgerräte.

Die Machbarkeitsstudie unseres Partners Netzwerk Steuergerechtigkeit analysiert, inwiefern sich das Thema „Gerechtigkeit und Steuern“ für einen bundesweiten Bürgerrat eignet. Zentraler Teil ist ein Pilot-Projekt, indem möglichst repräsentativ ausgeloste Teilnehmende darüber diskutieren, was sie in Deutschland als ungerecht empfinden. Darüber hinaus werden sie gemeinsam einen Fragestellungsvorschlag für einen zukünftigen Bürgerrat entwickeln.

Im Detail

Warum machen wir das Projekt?

Menschen empfinden die Gesellschaft zunehmend als ungerecht. Doch den meisten Menschen fällt es schwer, über geeignete Lösungsansätze zu diskutieren. Das Steuersystem als zentrales Instrument für den gesellschaftlichen Ausgleich ist für sie eine Blackbox. Sie nehmen die politische Debatte über Steuern wegen ihrer Komplexität nicht wahr. Eine informierte öffentliche Debatte fehlt. Das Vertrauen in die Demokratie nimmt ab. Ein Bürgerrat ist ein geeignetes Gegenmittel. 

Was wollen wir erreichen?

Ein Bürgerrat soll ein Debattenumfeld schaffen, in dem hohe Informationsbarrieren überwunden werden können und konstruktiv an einem Konsens über geeignete Maßnahmen gegen soziale Ungleichheit gearbeitet werden kann. Ein Pilot-Projekt und eine Machbarkeitsstudie sollen dafür den Weg ebnen. Die Machbarkeitsstudie untersucht, inwiefern sich das Thema für einen Bürgerrat eignet, wie das Format zu einer informierten gesamtgesellschaftlichen Debatte zu Gerechtigkeit und Steuern beitragen kann und welche Alternativen es gibt. Die wissenschaftliche Begleitung des Pilot-Projekt gibt Aufschlüsse darüber, wie Menschen über Gerechtigkeit und Steuern diskutieren, wenn sie sich Dank Expert:innen-Input und professioneller Moderation in einer informierten und konstruktiven Debatte wiederfinden.

Wie funktioniert das Projekt?

Im Dezember 2022 und Januar 2023 hat unser Partner Netzwerk Steuergerechtigkeit mit mehr als 30 Expert:innen aus den Bereichen deliberative Bürgerbeteiligung und  Steuern und Gerechtigkeit die konzeptionelle Grundlage für das Projekt erarbeitet. Danach führten sie Gespräche mit Stakeholdern aus Politik, Medien und Zivilgesellschaft, um deren Perspektiven und Bedürfnisse zu verstehen und suchten Teilnehmende für ein Pilot-Projekt. Im Mai organisierten sie gemeinsam mit dem unabhängigen Bürgerbeteiligungsinstitut IFOK ein Pilot-Projekt, in dem etwa 25 zufällig ausgelosten Bürger:innen über eine bürgernahe Empfehlung für die Frage an den Bürgerrat ZUKUNFT:STEUERN berieten. Im September 2023 werden die Ergebnisse und Empfehlungen in einer Machbarkeitsstudie präsentiert. Sie sollen die Debatte um geeignete Themen für die vom Bundestag geplanten Bürgerräte informieren und als Grundlage für Bildungs- und Diskussionsveranstaltungen rund um das Thema Gerechtigkeit und Steuern dienen.

An wen richtet sich das Projekt?

Die Machbarkeitsstudie richtet sich primär an die Politik. Sie bietet eine Evaluation des Themas Gerechtigkeit und Steuern für einen möglichen Bundestags-Bürgerrat.

Wo findet das Projekt statt?

In der Bundesrepublik Deutschland.

Wer steht dahinter?

Das Netzwerk Steuergerechtigkeit betreut das Projekt federführend. Es setzt sich für gerechte und nachhaltige Finanzsysteme ein und engagiert sich gegen Steuerflucht und Schattenfinanzwirtschaft weltweit. ifok unterstützt als unabhängiger Prozessbegleiter bei der Umsetzung des Pilot-Projekts und übernimmt dabei die konzeptuelle Ausarbeitung sowie die neutrale Moderation, um die Ergebnisoffenheit des Prozesses in der Durchführung sicherzustellen. ifok war bereits u.a. am Bürgerrat Deutschlands Rolle in der Welt, dem Bürgerrat Demokratie und dem Bürgerrat Klima beteiligt.  
 

Ihre Kontakte

Hannah Meyer
Senior Projektmanagerin
Tel.030 220025-441
E-Mail an Hannah Meyer
Christoph Trautvetter
Wissenschaftlicher Referent
Netzwerk Steuergerechtigkeit
E-Mail an Christoph Trautvetter
Dr. Nikolas Schöll
Netzwerk Steuergerechtigkeit
E-Mail an Dr. Nikolas Schöll