10 Tandems, ein Jahr intensiver Dialog: Das stiftungsübergreifende Mentoringprogramm
Christian Hausner, Senior Projektmanager im Team Bildung, ist Mentee. Dr. Nicole Karle-Komes, Bereichsleiterin HR, wirkt als Mentorin. Und Julia Palko, Fachreferentin HR, kümmert sich um die Organisation. Alle drei geben Einblicke in das stiftungsübergreifende Mentoringprogramm.
„Als wir das frühere stiftungsübergreifende Traineeprogramm evaluierten“, erinnert sich Nicole Karle-Komes, „wurde klar, wie wertvoll Austauschformate mit Partnerstiftungen und die Netzwerkarbeit sind. Aber wir waren uns auch einig, dass es frischer Impulse bedarf.“ Gesagt, getan.
„Wir konnten zu Beginn die BMW Stiftung Herbert Quandt, die Gemeinnützige Hertie-Stiftung und die Mercator Stiftung, seit letztem Jahr die Volkswagen Stiftung und ab 2026 auch die Siemens Stiftung für ein neues Mentoringprogramm gewinnen“, so Nicole Karle-Komes. Aus ihrer eigenen Berufslaufbahn weiß sie, wie wertvoll es ist, wenn Fach- und Führungskräfte weniger berufserfahrene Personen über einen bestimmten Zeitraum unterstützen und beraten.
Im Herbst 2022 startete die erste Runde des neuen Programms, und jede beteiligte Stiftung ist seitdem bereit, mindestens eine:n Mentor:in sowie einen Mentee zu stellen. In der Robert Bosch Stiftung sind es jeweils bis zu drei.
„Dieses Angebot ist großartig!“
Christian Hausner hat zehn Jahre als Lehrer und zuletzt als stellvertretender Schulleiter an einer Gemeinschaftsschule unterrichtet, dann den Quereinstieg bei der Robert Bosch Stiftung geschafft und inzwischen mehr als die Hälfte seines Mentee-Jahres 2025 hinter sich. Sein Urteil ist eindeutig: „Dieses Angebot ist großartig!“
Er berichtet begeistert von „wertschätzendem Resonanzraum“, der „klaren und verbindlichen Zusammenarbeit“ und seiner „Erdung im Stiftungsbereich durch meinen Mentor aus der Geschäftsleitung der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung“. Die gemeinsamen Online-Termine – einmal im Monat, für eine Stunde in seiner Arbeitszeit – bereitet Christian Hauser sorgfältig vor und schickt seine Überlegungen vorab an seinen Mentor. Ob das eigene Projektportfolio, die Legitimation von Stiftungshandeln, Anforderungen an Partnerprojekte oder seine künftigen Karriereschritte in der Stiftungswelt: „Ich diszipliniere mich bewusst, um möglichst viel aus unseren Treffen ziehen zu können.“
„Die Chemie muss stimmen“
Bevor die Treffen starten, müssen Mentees und Mentor:innen eines Jahrgangs aber erst einmal in den 10 Tandems zueinander finden. „Wir schreiben das Programm bei uns offen aus und alle Interessierten können sich bewerben“, sagt Nicole Karle-Komes. „Als HR organisieren wir eine Infoveranstaltung und nach Eingang der Bewerbungen ein Speeddating“, ergänzt Julia Palko, die sich seit zwei Jahren mit großem Einsatz um das Programm kümmert.
Anschließend startet bei allen beteiligten Stiftungen zeitgleich der „Matching-Prozess“, schriftlich per Steckbriefe. Für die künftigen Mentees: In welchen Bereichen wünsche ich mir Unterstützung? Welche Ziele möchte ich erreichen? Die verfügbaren Mentor:innen ihrerseits skizzieren ihre Berufs- und ggf. Führungserfahrung und mögliche Themen für ihre Unterstützung. Dann wird es spannend, denn die Mentees entscheiden nach Sichtung des Mentor:innen-Pools, wen sie kontaktieren möchten.
„Dieser Schritt ist entscheidend. Die Chemie muss stimmen, damit es für beide Seiten ein bereicherndes Jahr wird“, macht Julia Palko deutlich. Alle Tandems sehen sich erstmals in Präsenz bei der verpflichtenden Auftaktveranstaltung. „Ab dann läuft die Tandem-Verbindung nach den individuell vereinbarten Regeln und vertraulich“, so Julia Palko.
„Wer offen ist, kann ganz viel adressieren“
„Wer offen ist, kann in diesem Programm ganz viel adressieren bis hin zu persönlichen Fragen“, ist Nicole Karle-Komes überzeugt. Als Mentorin hat sie ihre Mentees aus einer anderen Stiftung schon zu Kompetenzanalyse, Fragen der Persönlichkeitsentfaltung, der Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder zum Umgang mit der Führungskraft gecoacht. „Dies ist ein Programm, das so viel mehr stiftet, als es an Aufwand generiert“, sagt sie. Julia Palko und Christian Hausner können da voll und ganz zustimmen.