Warum machen wir das Projekt?
Die Erreichung von Mindeststandards aller Schüler:innen ist als explizites Ziel auf dem Weg zur individuellen Teilhabe und einer gelingenden gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung des Landes im Koalitionsvertrag in Baden-Württemberg festgehalten. Auch die Ständige Wissenschaftliche Kommission der KMK (SWK) empfiehlt deshalb gerade zum jetzigen Zeitpunkt eine Konzentration auf das Erlangen der Basiskompetenzen. Hier setzt das Kooperationsprojekt zwischen dem Kultusministerium Baden-Württemberg und der Robert Bosch Stiftung GmbH an. Der Fokus des Projekts „Wir.Lernen – Grundschulen in Baden-Württemberg sichern Basiskompetenzen“ liegt auf der Netzwerkarbeit und der Arbeit an den Basiskompetenzen. Es bildet ein eigenständiges Projekt in einer Säule im Rahmen des Gesamtkonzepts „Starke BASIS!“ des Kultusministeriums.
Was wollen wir erreichen?
Im Mittelpunkt steht das Ziel, dass alle Schüler:innen am Ende der Klasse 4 die Basiskompetenzen erreichen. Das Projekt fokussiert die Erlangung mathematischer und sprachlicher Kompetenzen auf Mindeststandardniveau, denn diese sind zentral, um anschlussfähiges Lernen in der Sekundarschule I zu gewährleisten. Dafür identifizieren und erproben Schulen auf Basis von bestehenden oder im Projekt erhobenen Kompetenzdaten der Schüler:innen geeignete Förderkonzepte.
Wie funktioniert das Projekt?
Um das Ziel zu erreichen, greift das Projekt auf die Forschungserkenntnisse von Prof. Dr. Anne Sliwka zum Modell der „Family of Schools“ zurück und adaptiert es auf die Rahmenbedingungen in Baden-Württemberg: In sogenannten Schulnetzwerken arbeiten vier bis sechs Schulen mit ihren zuständigen Schulrät:innen gemeinsam an der Förderung der Basiskompetenzen durch einen Unterricht, der die individuelle Ausgangslage der Schüler:innen berücksichtigt. Die Teilnehmenden entwickeln eine passgenaue Vorgehensweise für einen diagnosebasierten Schul- und Unterrichtsentwicklungsprozess mit dem Ziel, den Unterricht individualisiert zu gestalten. Die Schulfamilien unterstützen sich in der Erarbeitung der individuellen Entwicklungsvorhaben und erweitern durch die ko-konstruktive Zusammenarbeit der unterschiedlichen Systemebenen (Einzelschule, schulübergreifend, Schulaufsichtsebene) gemeinsam ihre Kompetenzen im Bereich diagnosebasierter Schulentwicklung und Unterrichtsentwicklung. Parallel implementieren die Schulen ihre individuellen Konzepte für Unterricht, der die Basiskompetenzen aller Schüler:innen fördert.
Die Netzwerkarbeit im Projekt wird koordiniert durch die Schulrät:innen. Dieser Ansatz bietet die Möglichkeit, das vertrauensvolle Arbeiten zwischen Schulaufsicht und den Schulen sowie zwischen den Schulen zu stärken. Die Zusammenarbeit im Netzwerk soll auch zu einem gemeinsamen Qualitätsverständnis führen.
An wen richtet sich das Projekt?
Das Projekt, an dem in einer ersten Kohorte vier Schulverbünde aus Baden-Württemberg mit vier bis sechs Schulen teilnehmen, läuft von Dezember 2022 bis Juli 2025. Eine zweite Kohorte startet im Dezember 2023 und endet im Juli 2026.