Warum machen wir das Projekt?

Unsere Gesundheitsversorgung steht vor großen Umbrüchen. Die Bevölkerung wird älter, chronische und Mehrfacherkrankungen nehmen zu, und in vielen Regionen fehlen Hausärzt:innen und andere Gesundheitsfachkräfte. Gleichzeitig wachsen die Erwartungen an eine Versorgung, die gut erreichbar ist, verschiedene Behandler:innen besser miteinander verbindet und den Alltag der Patient:innen im Blick behält.

Mit PORT unterstützt die Robert Bosch Stiftung Regionen dabei, neue Antworten auf diese Herausforderungen zu entwickeln und patientenorientierte Versorgungsmodelle im Alltag zu erproben. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie gute, verlässliche Primär- und Langzeitversorgung vor Ort organisiert werden kann.

Was wollen wir erreichen?

Mit PORT fördern wir Gesundheitszentren, in denen medizinische, pflegerische und soziale Angebote enger zusammenarbeiten. Ziel ist eine wohnortnahe Versorgung, die Menschen, insbesondere mit chronischen Erkrankungen, langfristig begleitet, Orientierung bietet und sie im Umgang mit ihrer Erkrankung stärkt. Die Zentren sollen Anlaufstellen sein, an denen Behandlung, Beratung, Prävention und Unterstützung möglichst aus einer Hand koordiniert werden.

Die Erfahrungen der Standorte werden systematisch ausgewertet und in Fachkreisen, Praxis und Politik gespiegelt, um sichtbar zu machen, wie eine zukunftsfähige Primär- und Langzeitversorgung in Deutschland konkret gestaltet werden kann und welche Rahmenbedingungen es dafür braucht.

Wie funktioniert das Projekt?

Seit 2017 unterstützt die Robert Bosch Stiftung ausgewählte Initiativen beim Aufbau patientenorientierter Gesundheitszentren in Stadt- und Landregionen, die sich am regionalen Bedarf orientieren – etwa in unterversorgten ländlichen Räumen oder in städtischen Quartieren mit besonderen sozialen Herausforderungen. Die Förderung umfasst finanzielle Mittel, fachliche Begleitung, Austauschformate zwischen den Standorten sowie den Transfer von Erfahrungen in Praxis und Politik.

Die operative Weiterentwicklung des Programms liegt heute beim Bosch Health Campus, einer Tochtereinrichtung der Robert Bosch Stiftung. Dort werden die Standorte begleitet, fachliche Impulse gesetzt und Vernetzungs- und Lernangebote organisiert. 

Der PORT-Beirat

entdeckte sein Interesse am Gesundheitswesen über das Studium der Betriebswirtschaftslehre in St. Gallen. An der Medizinischen Hochschule Hannover hat er einen Lehrstuhl für internationale Gesundheitssystemforschung inne, zudem ist er Berater für nationale und internationale Unternehmen im Gesundheitswesen. Eine der größten Herausforderungen sieht er in der Versorgung chronisch kranker Menschen. Als Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Managed Care e.V. gilt sein besonderes Interesse der Innovation im Gesundheitswesen, der Entwicklung interdisziplinärer und sektorenübergreifender Versorgungsstrukturen und -prozesse sowie der Weiterentwicklung von Integrierter Versorgung in Deutschland.

interessierte sich bereits als Jugendliche für die Belange der Bürger. Politik und Verwaltung hat sie von der Kommunalpolitik bis ins Bundesministerium mitgestaltet. Als langjährige parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Gesundheit kennt sie alle Facetten im deutschen Gesundheitswesen und darüber hinaus. Auch im Ehrenamt war sie als Vorsitzende des Kneipp Bundes e.V. mit der Gesundheit befasst.

ist Jurist und Bundesgeschäftsführer der BAG SELBSTHILFE e.V. Nach seinem Studium in Heidelberg hat er einige Jahre als Rechtsanwalt mit Spezialisierung im Gesundheitsrecht gearbeitet, bevor er die Leitung des Referats Gesundheitspolitik und Selbsthilfeförderung der BAG SELBSTHILFE übernommen hat. Seit 2004 ist er Sprecher der Patientenvertretung beim Gemeinsamen Bundesausschuss. In zahlreichen gesundheitspolitischen Gremien, wie dem Innovationsausschuss oder dem IQWiG-Kuratorium, vertritt er die Belange der Patientinnen und Patienten.

ist Erziehungswissenschaftler, Humanmediziner und Gesundheitswissenschaftler. Einer seiner Arbeitsschwerpunkte liegt auf Chronischen Erkrankungen und Versorgungsforschung, u.a. mit den Themen Hausärztliche Betreuung multimorbider Patienten, Depressionsbehandlung in der Hausarztpraxis, Arzt-Patientenbeziehung und Patientenbefähigung. Nach der Leitung des Instituts für Allgemeinmedizin an der Friedrich-Schiller-Universität Jena ist er seit 2016 Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin an der Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München. Unter anderem ist er im Wissenschaftlichen Beirat des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung tätig und Vorstand der Stiftung Allgemeinmedizin.

befasst sich seit 30 Jahren in verschiedenen Landesministerien, zuletzt als Staatsrat der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz der Freien und Hansestadt Hamburg, mit der gesamten Breite der gesundheitlichen Versorgung auf Landes- und Bundesebene. Persönliche Schwerpunkte sind die Strukturentwicklung im Gesundheitswesen, insbesondere in der Primär- und Krankenhausversorgung bis hin zur sich abzeichnenden sektorenübergreifenden Versorgung. Daneben setzt er sich nachdrücklich für einen Bedeutungszuwachs der Prävention im Gesundheitswesen ein. Die Entwicklung der Qualitätssicherung begleitete er von den gesetzgeberischen Anfängen 1990 bis hin zum KHSG über seine Mitgliedschaft im G-BA kontinuierlich. Als Facharzt für das Öffentliche Gesundheitswesen und als ehemaliger Leiter eines Hafengesundheitsamtes ist er zudem dem ÖGD eng verbunden. 

die Soziologin und Erziehungswissenschaftlerin ist Professorin für Gesundheitswissenschaften, leitet das Institut für Pflegewissenschaft an der Universität Bielefeld und wirkt in zahlreichen Gremien und Expertenkommissionen zu Pflege, Alter und Altenpolitik mit.

Als Mitglied des Sachverständigenrats zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen war sie beteiligt an der Erarbeitung des 2014 erschienenen Gutachtens „Bedarfsgerechte Versorgung – Perspektiven für ländliche Regionen und ausgewählte Leistungsbereiche“. Unter anderem ist sie Autorin der Studie „Versorgungsmodelle für ländliche und strukturschwache Regionen“ mit Anregungen aus Finnland und Kanada und maßgeblich am Nationalen Aktionsplan Gesundheitskompetenz beteiligt.

traf nach dem Masterstudium per Zufall auf das Gesundheitswesen und war angetan von dem komplexen System ohne einfache Lösungen und dem beständigen Streben nach besseren Versorgungsansätzen. Durch Tätigkeiten im Deutschen Bundestag bei Ulla Schmidt, in einer politischen Beratungsfirma sowie durch ihre Dissertation zu Anreizen von Vergütungsinstrumenten erhielt sie umfassende Einblicke in die Funktionsweisen des Gesundheitssystems. Inhaltlich bildet sich ein roter Faden um die Umgestaltung zu einem bedarfsorientierten, patientenzentrierten, gendersensiblen Versorgungssystem und den selektivvertraglichen sowie kollektivvertraglichen Handlungsfeldern – gerne auch mit internationalen Lösungsansätzen. Mit diesem Ansinnen führte sie den Bundesverband Managed Care als Geschäftsführerin und leitet seit 2021 die Abteilung Versorgungsmanagement im BKK Dachverband.