Warum machen wir dieses Projekt?

Die Bedeutung dieses Projekts liegt im komplexen politischen Kontext der Sahelzone, die von Gewalt und Instabilität geprägt ist. Die internationalen Bemühungen, bewaffnete Gruppen aus der westafrikanischen Sahelzone zu vertreiben, waren größtenteils vergeblich oder sogar kontraproduktiv und haben zu Nahrungsmittelkrisen und Vertreibungen beigetragen – zusätzlich verschärft durch die Auswirkungen des Klimawandels.

Die Geschichte der Region mit ihren ineffektiven militärischen Ansätzen macht deutlich, dass dringend neue Wege gefunden werden müssen, um den Schutz der Zivilbevölkerung zu gewährleisten. Trotz internationaler Aufmerksamkeit und Zusagen von Gremien wie der AU, der ECOWAS, der EU und Frankreich sind greifbare Fortschritte nach wie vor schwer zu erreichen.

Die People's Coalition for the Sahel ist eine Initiative zivilgesellschaftlicher Organisationen aus der Sahelzone, die von Crisis Action im Jahr 2020 gegründet wurde, um die Zivilgesellschaft in der Region dabei zu unterstützen, die ihr zustehende Rolle in der Politik und bei der Friedensschaffung einzunehmen, um einen Wandel in der regionalen und internationalen Politik zu bewirken.

Was wollen wir erreichen?

Die People's Coalition for the Sahel nutzt in dem komplexen politischen Kontext die kollektive Macht der Zivilgesellschaft, um (international) Druck auszuüben, um einen Politikwechsel zu erreichen. Ihr Erfolg könnte die Strategien, auf Krisen in der Sahelzone zu reagieren, neu gestalten und ein wichtiges Modell für Konfliktgebiete auf der ganzen Welt darstellen. Mit der Unterstützung dieser Initiative will die Robert Bosch Stiftung nicht nur die Zivilbevölkerung in der Sahelzone schützen, sondern auch die Bewältigung komplexer Sicherheitsfragen durch gemeinsame Anstrengungen grundlegend verändern. Sie ist Teil unseres umfassenderen Bestrebens, die Rolle lokaler Akteur:innen im Peacebuilding zu stärken.

Wie funktioniert das Projekt?

Die Initiative zielt darauf ab, die Zivilgesellschaft im Sahel zu stärken, indem sie Online- und persönliche Treffen für verschiedene Zielgruppen organisiert, darunter auch Jugend- und Frauengruppen, um mit politischen Entscheidungsträger:innen in Kontakt zu treten. Um dieses Ziel zu erreichen, leistet die Koalition gemeinsame Lobbyarbeit – Fortschritte werden anhand von Benchmarks überwacht, politische Ziele zur Rechenschaft gezogen, Narrative verändert und konkrete Maßnahmen gefordert. Durch dieses Vorgehen überbrückt die Initiative die Kluft zwischen politischen Verpflichtungen und greifbaren Verbesserungen beim Zivilschutz in der Sahelzone.

In den Jahren 2023-24 wird sich die People’s Coalition for the Sahel vor allem auf den Schutz der Zivilbevölkerung in der Region konzentrieren und langfristig darauf, dass die Initiative eine unabhängige Organisation („Autonomisierung“) wird. Die Autonomisierung soll die People’s Coalition in die Lage versetzen, eine wirksame und unabhängige Organisation zu werden, die die Politik in der Sahelzone langfristig beeinflussen kann.