Warum machen wir das Projekt?
Aus der Arbeit in vielen Projektkontexten mit zahlreichen Partnern wurde in den letzten Jahren klar, dass ein großer Wissensbedarf zu der Frage besteht, wie Bildungsprozesse strukturell in Einrichtungen verankert, gestaltet und verbessert werden können. Unbestritten ist, dass im Bereich der Organisationsentwicklung von Kindertageseinrichtungen schon viel Wissen in der Praxis vorhanden ist. Dieses wurde im Handbuch „Organisationsentwicklung in Kitas – Beispiele gelungener Praxis“ aufbereitet und stieß auf eine große Nachfrage im Feld. Bei genauerer Betrachtung jedoch, mangelt es an einer theoretischen Fundierung, um systematisch und systemisch und damit weniger einzelfallbezogen ansetzen zu können. Ziel ist deshalb die Generierung und Aufbereitung von Wissen, um Kitas in ihrer Entwicklung als erste Bildungsinstitution zu unterstützen. Im Bereich der Schulentwicklung hat sich die Robert Bosch Stiftung im Laufe der Jahre zu einem relevanten Partner in der Bildungslandschaft entwickelt. Die gesellschaftliche Entwicklung hin zur Kindertageseinrichtung als Bildungsort und die strategische Entwicklung bei der Robert Bosch Stiftung, Schule und Kita in zwei gemeinsamen Themen zusammenzuführen erfordert tragbare Konzepte auf beiden Seiten. Hierzu soll das Forum KITA-Entwicklung beitragen und im Verlauf auch die Perspektive der Schulentwicklung miteinbeziehen und beides aneinander anschlussfähig werden lassen.
Was wollen wir erreichen?
Das „Forum KITA-Entwicklung“ will ein umfassendes Verständnis für Gelingensbedingungen der Organisations- und Qualitätsentwicklung in Kitas erarbeiten. Im Dialog mit Akteurinnen und Akteuren aus Kita-Praxis, Forschung, anderen Disziplinen mit schon starkem Bezug zu Organisationsentwicklung, Politik und Stiftungen will das Forum Maßnahmen bereitstellen, um im Sinne von Kita-Entwicklung pädagogische Qualität von Kitas systematisch zu verbessern und langfristig zu verankern. Im Rahmen des Projektes werden Kitas in ihrem gesamten institutionellen Rahmen betrachtet – von der Ebene der Träger über die Jugendämter bis in die Bundespolitik hinein – es will auf mögliche Stellschrauben im System aufmerksam machen und Verantwortliche auf die Schaffung relevanter Rahmenbedingungen aufmerksam machen.
Wie funktioniert das Projekt?
Das Projekt folgt einem Dreiklang: Verstehen. Vernetzen. Verändern.
Verstehen: Im Rahmen des Forums wird unter Einbezug unterschiedlicher Perspektiven ein wissenschaftlich fundiertes Modell erarbeitet, aus dem die Akteure sowie deren Handlungsspielräume im Kita-Bereich unter dem Aspekt der Organisationsentwicklung ersichtlich werden.
Vernetzen: Ein andauernder Dialog mit Stakeholdern wie pädagogischen Fachkräfte, Kita-Trägern, Fachberatungen, politischen Akteuren aus Bund, Ländern und Kommunen, Vertreter von Jugendämtern und aus der Wissenschaft, Gewerkschaften, Eltern ist fester Bestandteil des Projektes. Hierzu werden unterschiedliche Formate wie Fachgespräche, Workshops und Konferenzen angeboten. Gemeinsam sollen relevante Themenfelder von Qualität identifiziert und Veränderungsbedarfe beleuchtet werden und die Frage bearbeitet werden, ob und anhand welcher Maßnahme die Veränderung mit Maßnahmen aus dem Bereich der Organisationsentwicklung unterstützt werden kann.
Verändern: Die dialogische Prozesshaftigkeit unter Einbezug verschiedenster Akteure ermöglicht eine ständige Rückkoppelung und soll die Akzeptanz im System von Anfang an stärken. Eine erhöhte Bereitschaft und ein verbessertes Zusammenspiel im Gesamtsystem kann eine nachhaltige Veränderungsbereitschaft herbeiführen und eine Kultur des Von- und Miteinanderlernens prägen. So hofft das Forum KITA-Entwicklung mit seinem Beitrag das System dabei zu unterstützen, Verantwortlichkeiten klarer zu definieren und damit an vielen Stellen zu Entlastung zu führen und aufzeigen, wo politischer Handlungsbedarf besteht.