Fast ein Viertel der Einwohner:innen der Europäischen Union sind von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht, und das, obwohl die EU einer der größten und wohlhabendsten Wirtschaftsräume der Welt ist. Die gemeinsame europäische Sozialpolitik ist nur schwach ausgeprägt und bleibt größtenteils den Mitgliedsstaaten überlassen. Diskriminierung und Stigmatisierung hindern marginalisierte Gruppen daran, ihre sozialen Rechte auszuüben und vom europäischen Wohlstand zu profitieren.
Das European Anti-Poverty Netzwerk (EAPN) verbindet Bewegungen und Organisationen auf verschiedenen politischen Ebenen in der EU. Zusammen setzen sie sich für die Beseitigung der Armut durch eine faire Verteilung von Vermögen und den Zugang zu einem starken sozialen Sicherungsnetz für alle ein. EAPN steht in Kontakt mit Entscheidungsträger:innen der EU und nimmt am Dialog über neue Gesetzgebungsinitiativen mit Auswirkungen auf Armut teil. Das Netzwerk stärkt Menschen, die Armut erleben, indem es ihre Stimmen verstärkt und ihre Erfahrungen in den Entscheidungsprozess einbringt.
EAPN ist überzeugt, dass sich die eigenen Ziele nur durch inklusive Strukturen erreichen lassen. Deshalb befindet sich das Netzwerk in einem internen Reflexionsprozess, mit dem die politische Arbeit stärker mit der Basis – den Menschen mit Armutserfahrung – verknüpft werden soll. Ein Anliegen ist auch die Stärkung der Europäischen Treffen von Menschen mit Armutserfahrung. Auf Grundlage dieser internen Weiterentwicklung möchte EAPN sowohl seine Wirkung als auch seine Organisationsentwicklung gezielt ausbauen.