Pressemeldung

UWC Robert Bosch College in Freiburg eröffnet


Erstes United World College in Deutschland


Alte Klosteranlage in moderne Schule umgebaut


Gemeinschaftsprojekt der Robert Bosch Stiftung und der Deutsche  Stiftung UWC

Freiburg/Stuttgart, 23. September 2014 - Drei Jahre nach dem ersten Spatenstich wurde heute das UWC Robert Bosch College in Freiburg offiziell eröffnet. Im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung mit rund 400 Gästen überreichten die Robert Bosch Stiftung und die Robert Bosch GmbH symbolisch die Schlüssel an Schuldirektor Laurence Nodder.

Das UWC Robert Bosch College ist eine in ihrer Art einmalige Oberstufenschule für Schüler aus der ganzen Welt. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt der Robert Bosch Stiftung und der Deutsche Stiftung UWC. Unterstützt wird das UWC Robert Bosch College außerdem vom Land Baden-Württemberg, das die Hälfte der laufenden Kosten trägt. "Eine gute Gesellschaft ist nur mit einer lebendigen Demokratie zu haben, einer engagierten, neugierigen, kritischen und wenn es sein muss auch mal lauten Bürgerschaft. Zu dieser aktiven Einmischung und Mitwirkung will das UWC seine Schülerinnen und Schüler befähigen", sagte die Ministerin im Staatsministerium Silke Krebs. "Mit dieser Ausrichtung bereichert das UWC Robert Bosch College unsere Bildungslandschaft in Baden-Württemberg."

Das UWC Robert Bosch College ist das erste und einzige United World College in Deutschland. Es basiert wie die bestehenden UWCs in Europa, Asien, Afrika und Amerika auf einem einzigartigen Schulkonzept: Junge Menschen aus aller Welt und aus allen sozialen Schichten leben und lernen zwei Jahre lang gemeinsam in einem Umfeld, das Toleranz, interkulturelle Verständigung, Frieden und Gerechtigkeit fördert. Sie legen das "International Baccalaureate" ab, das weltweit als Hochschulzugangsberechtigung anerkannt wird.

Ausgewählt werden die Jugendlichen ausschließlich nach Eignung und Begabung. Ein umfassendes Stipendienprogramm stellt sicher, dass alle ausgewählten Schüler sich den Schulbesuch in Freiburg auch leisten können. Am UWC Robert Bosch College gibt es 200 Plätze, pro Jahrgang werden 100 Schüler aufgenommen. Ein Viertel der Schüler kommt aus Deutschland, drei Viertel aus anderen Ländern. "Wir sind stolz darauf heute die Eröffnung dieser besonderen Schule feiern zu dürfen", sagt Dr. Ingrid Hamm, Geschäftsführerin der Robert Bosch Stiftung. "Das UWC Robert Bosch College ist das größte Einzelprojekt in der Geschichte der Robert Bosch Stiftung. Das einzigartige Bildungsprojekt vereint internationale Verständigung, soziales Engagement und innovative Unterrichtskonzepte. Durch das Zusammenleben vieler Kulturen werden die Schüler auf eine globalisierte Welt vorbereitet und lernen Lösungen gemeinsam zu finden."

Die Schüler des Pionierjahrgangs stammen aus 71 Ländern – darunter Afghanistan, Syrien, Irak, die Philippinen, Kenia und die USA. Auch das 21-köpfige Lehrerkollegium und Schuldirektor Laurence Nodder stehen für internationale Erfahrung. Der Südafrikaner Nodder leitete zuvor 14 Jahre lang das 1982 gegründete Waterford Kamhlaba United World College in Swasiland. "UWC Robert Bosch College bringt nicht nur die SchülerInnen mit unterschiedlichster Herkunft zusammen, sondern erschafft einen Rahmen, in dem die SchülerInnen mit ihren LehrerInnen zusammen leben, miteinander bzw. voneinander lernen und gemeinsam aktiv werden können. In der Tat macht die UWC-Bewegung Bildung zu einer Kraft, die Menschen, Nationen und Kulturen im Streben nach Frieden und einer nachhaltigen Zukunft verbindet", sagt Nodder.

Die Deutsche Stiftung UWC wählt jährlich etwa 25 deutsche Schüler aus und entsendet die Stipendiaten an United World Colleges in aller Welt. "Dass wir nunmehr 200 Jugendliche – ob Flüchtlingsjunge, Straßenkind oder Professorentochter – an einem UWC hier in Freiburg begrüßen können, ist großartig: ein Lebenstraum", sagt Jens Waltermann, Vorstandsvorsitzender Deutsche Stiftung UWC. "Dafür sind wir unseren Partnern, allen voran der Bosch Stiftung und dem Land Baden-Württemberg, ungeheuer dankbar."

Die Robert Bosch Stiftung und die Robert Bosch GmbH investieren in den Aufbau des UWC Robert Bosch College rund 44 Millionen Euro. Gemeinsam wählten die Bauherren einen besonderen Ort für den Bau der Schule: Das UWC Robert Bosch College entstand durch Umbau und Erweiterung eines ehemaligen Kartäuserklosters. Für den Schulbetrieb wurde die denkmalgeschützte Barockanlage aufwändig saniert und um ein gläsernes Auditorium mit Mensa und Küche ergänzt. Um die historische Substanz der Kartaus zu bewahren, arbeiteten die Planer des Freiburger Büros Hotz + Architekten in enger Absprache mit der Denkmalpflege des Regierungspräsidiums Freiburg zusammen.

Neben der Kartaus entstand nach Plänen des Kölner Architekturbüros Peter Kulka ein Wohndorf mit acht Schüler- und vier Lehrerhäusern. Sie bilden zusammen mit der Kartaus und den anderen Bestandsgebäuden ein Ensemble aus Alt und Neu. Je vier Schüler aus unterschiedlichen Ländern wohnen in einem Zimmer zusammen – ein typisches UWC-Merkmal. Die Neubauten entsprechen dem Freiburger Standard für energetisches Bauen, auch die historischen Gebäude wurden energetisch angepasst. Ein Blockheizkraftwerk und eine Photovoltaikanlage versorgen das Wohndorf mit Wärme und Strom ganz im Sinne der Ausrichtung des Colleges auf Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit.

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