Wissensplattform für Migrationsgovernance in Afrika

In den politischen Diskursen über Migration und Mobilität, sowohl innerhalb Afrikas als auch zwischen Europa und Afrika, ist die afrikanische Perspektive oft nicht ausreichend vertreten. Unser Ziel ist es, afrikanischen Expert:innen für Migrationspolitik auf dem gesamten Kontinent eine stärkere Stimme und mehr Gewicht zu verleihen, um ein stabiles System zur Steuerung der Migration in Afrika zu schaffen, von dem alle profitieren.

Die vom African Diaspora Policy Centre (ADPC) koordinierte Wissensplattform für Migrationspolitik in Afrika dient zur Stärkung der Schnittstelle zwischen Forschung, Politik und Praxis im Bereich Migrations- und Mobilitätsgovernance in Afrika. Die Plattform bietet afrikanischen Expert:innen für Migrationspolitik die Möglichkeit sich zu vernetzen, Wissen zu teilen, Ideen auszutauschen und in Form eines Süd-Süd-Austauschs neues Wissen in ihrem Fachgebiet zu schaffen.

Die Wissensplattform ermöglicht Einblicke in lokale Perspektiven und spezifische Ländererfahrungen sowie ein tieferes Verständnis für die Komplexität und Herausforderungen der vielschichtigen Migrations- und Mobilitätsdynamik in Afrika, die nicht umfassend dokumentiert sind. Darüber hinaus zielt die Plattform darauf ab, die institutionellen Kapazitäten für die Migrationsgovernance auf lokaler, kontinentaler, regionaler und nationaler Ebene zu stärken.

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African-European Civil Society Migration Dialogue

Eine enge zivilgesellschaftliche Zusammenarbeit zu Migrationsfragen zwischen Afrika und Europa ist dringend notwendig, um die europäisch-afrikanische Partnerschaft zu Migration zu gestalten. Dafür müssen längerfristige Kooperationen zwischen zivilgesellschaftlichen Organisationen aufgebaut und ihr Zugang zu politischen Entscheidungstragenden auf beiden Kontinenten verbessert werden.

Hier setzt der African-European Civil Society Migration Dialogue an, koordiniert durch VENRO, dem Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe deutscher Nichtregierungsorganisationen. Zivilgesellschaftliche Netzwerke und Organisationen aus Afrika und Europa werden darin gestärkt, die Migrationspolitik zwischen beiden Kontinenten durch Praxisbeiträge positiv zu beeinflussen. Die Organisationen bringen gemeinsame Positionen in den politischen Diskurs ein und leisten einen aktiven Beitrag für eine entwicklungsfördernde und menschenrechtsbasierte Migrationspolitik. Der AU-EU Gipfel sowie das Überprüfungsforum Internationale Migration (IMRF) sind politische Anlässe für einen intensiven interkontinentalen Austausch zwischen zivilgesellschaftlichen Akteur:innen zu fairen Migrationsbedingungen. Digitale Tools und Plattformen bieten neue Räume für Interaktion und Vernetzung und ermöglichen damit breitere politische und strategische Diskussionen über Migration.

Ziel ist es, eine langfristige Kooperation zwischen relevanten Partnerorganisationen in Afrika und Europa aufzubauen und deren fachliche Zusammenarbeit zu stärken.

Innovative Ansätze für die afrikanisch-europäische Partnerschaft

Klima, Handel, Investitionen in Infrastruktur, Governance und Migration sind zentrale Themen in den afrikanisch-europäischen- Beziehungen. Insbesondere Migration ist und bleibt ein umstrittenes Thema zwischen den beiden Kontinenten. Die Covid-19-Krise hat beide Kontinente sowohl in sozialer als auch wirtschaftlicher Hinsicht schwer getroffen. Eine starke Partnerschaft ist für die Zukunft der beiden Kontinente zentral. Staaten wie Unternehmen, die Zivilgesellschaft und lokale Akteur:innen können eine zunehmend bedeutende Rolle darin übernehmen, die Zusammenarbeit über Grenzen hinweg zu stärken.

Um innovative Ansätze und Initiativen zur Stärkung der afrikanisch-europäischen Partnerschaft in den Bereichen Migration, Mobilität und darüber hinaus zu diskutieren, haben wir gemeinsam mit ODI und in Zusammenarbeit mit der Calouste Gulbenkian Foundation und den Open Society Foundations eine Veranstaltungsreihe durchgeführt.

Im Mittelpunkt der Auftaktveranstaltung im Dezember 2020 standen die politische Landschaft, Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Positionen zu Migration und Mobilität sowie Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit und Stärkung der Partnerschaften in und zwischen den Regionen – besonders mit Blick auf den kommenden AU-EU-Gipfel. Die zwei darauffolgenden Veranstaltungen im März und Mai 2021 beschäftigten sich mit klimabedingter Migration sowie mit Arbeitsmigration und Qualifizierung im Kontext von Covid-19.

Das Webinar zu klimabedingter Migration brachte Vertreter:innen dreier unterschiedlicher Interessengruppen zusammen – Klimaschutz, Migration und Arbeitspolitik – um zu diskutieren, wie Migration zur Anpassung an den Klimawandel und seiner Bekämpfung beitragen kann und welche Strategien es gibt, um Bedürfnisse und Bedarfe vorherzusehen, Fähigkeiten aufzubauen und den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft zu ermöglichen. Die Veranstaltung zu Arbeitsmigration und Qualifizierung im Kontext von Covid-19 stellte Wege vor, wie Migration dazu beitragen kann, auf den Fachkräftemangel und die Bedarfe des Arbeitsmarktes zu reagieren und einen echten Wissensaustausch zwischen den beiden Kontinenten zu unterstützen.

Innovative Ansätze in Afrika-Europa Beziehungen

Sehen Sie den Mitschnitt unserer digitalen Veranstaltung:

  • Moderation: Marta Foresti, Director of ODI Europe
  • Begrüßung: Sandra Breka, Mitglied der Geschäftsführung, Robert Bosch Stiftung
  • Gäste: Sir Suma Chakrabarti KCB, ehemals Präsident der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) und Vorsitzender des Kuratoriums von ODI, und Obiageli Ezekwesili, Senior Economic Advisor der Africa Economic Development Policy Initiative (AEDPI) und Richard von Weizsäcker Fellow der Robert Bosch Academy