Ganz falsch ist es aber auch nicht, denn hier auf dem Hof in Gatschow begann alles genau damit: Apfelsaft. Noch ziemlich zu Beginn seiner Geschichte 2009 sammelte Wibke zusammen mit Freunden erstmals herrenloses Obst an der Dorfstraße und pressten es aus, damals noch für den Eigenverbrauch. Dabei blieb es nicht.
Heute ist das Landkombinat mehr – ein lebendiger Ort vieler Projekte und Ideen zur Stärkung der Gemeinschaft. „Wir wollen einen Raum bieten für Reparieren und Bauen, für Kooperieren und Tauschen – natürliche Ressourcen schonend und sozial verträglich“, sagt Vereinsvorstand Wibke Seifarth. Sie ist seit 2013 dabei, als sie ihrem Freund auf den Hof im 80-Seelen-Dorf folgte, in die Idylle nordöstlich der mecklenburgischen Schweiz. Die Arbeit auf dem Hof reicht vom Bau von Bienenkästen über Reparatur von Fahrrädern mit und für Flüchtlinge bis hin zum gemeinsamen Bauen zum Beispiel eines Solar-Dörrers, der Kräuterblüten und Obst trocknet. In den Werkstätten in der Scheune kann jede*r Basteln, Bauen und Reparieren.
Aber das Engagement hörte nicht an der Dorfgrenze von Gatschow auf. Heute knüpft sie in verschiedenen Projekten, die sich meist im Themenfeld Bildung, Politik und Partizipation bewegen, neue Netzwerke, begleitet Kinder- und Jugendliche dabei aktiv mitzugestalten und moderiert und berät verschiedene Initiativen in ihren Arbeitsprozessen.
Das Programm „Neulandgewinner. Zukunft erfinden vor Ort“ wurde 2012 von der Robert Bosch Stiftung gemeinsam mit dem Thünen-Institut für Regionalentwicklung auf den Weg gebracht. Seit 2020 organisiert das Thünen-Institut mit Sitz in Schlemmin/MV das Programm in Eigenregie. Die Robert Bosch Stiftung sowie die ostdeutschen Bundesländer Sachsen, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt stellen die Mittel bereit.
📷: Jörg Gläscher (@joerg_glaescher)
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26. February | 12:03