Warum machen wir das Projekt?

In Deutschland setzen sich etwa 14.000 Migrant:innenorganisationen für ein besseres Miteinander ein. In diesen Organisationen sind Menschen unterschiedlicher Herkünfte, Religionen und gesellschaftlicher Positionierungen aktiv. Sie arbeiten für mehr Teilhabe und gegen Diskriminierung und Rassismus – lokal, bundesweit oder im internationalen Kontext. Von ihrem Engagement profitiert die gesamte Gesellschaft. Oft fehlen jedoch gerade solchen Organisationen Ressourcen, um sich weiterzuentwickeln, sichtbarer zu werden, besser repräsentiert zu sein und damit noch stärker zu wirken.

Das Programm „LEVEL up!“ will Migrant:innenorganisationen darin unterstützen, den für sie relevanten nächsten Entwicklungsschritt zu gehen. Das kann der Ausbau der eigenen Expertise sein, die Stärkung der Organisationsstruktur oder mehr Reichweite in der Kommunikation. Das Thema und die passende Umsetzung bestimmen die teilnehmenden Organisationen in ihrer Bewerbung selbst.

Durchgeführt wird „LEVEL up!“ von der Türkischen Gemeinde in Deutschland (TGD) und den neuen deutschen organisationen (ndo) – sie haben das Programm in Co-Creation mit der Robert Bosch Stiftung entwickelt. Die TGD und ndo sind zwei sehr profilierte Organisationen, die sich für die Belange von Migrant:innen, Nachkommen aus Einwander:innenfamilien oder BIPoC einsetzen und deren Stimmen im öffentlichen Diskurs stärken. Sie haben Zugänge zu zahlreichen Communities und Entscheidungsträger:innen, leisten Beratungs- und Empowermentarbeit und orientieren sich dabei an Antidiskriminierung und Advocacy. In TGD und ndo hat die Robert Bosch Stiftung starke Partner:innen, um das Programm "LEVEL up!" im Sinne der teilnehmenden Migrant:innenorganisationen umzusetzen. 

Was wollen wir erreichen? 

Das Förderprogramm „LEVEL up!“ basiert auf der Überzeugung, dass es mehr Chancengerechtigkeit in unserer Gesellschaft gibt, wenn Migrant:innenorganisationen gestärkt werden. Wir gehen davon aus, dass diese Organisationen selbst am besten definieren können, wo sie hinwollen und was sie auf dem Weg dorthin benötigen. 

Ein angestrebter Entwicklungsschritt kann die Verbesserung von Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit (auch Social Media) sein, damit eine Organisation mit ihren Themen im öffentlichen Diskurs besser durchdringt. Ein Entwicklungsschritt kann auch die inhaltliche Vertiefung eines bestimmten Themas wie zum Beispiel die Auseinandersetzung mit Rassismus, Diskriminierung oder Gewalt im öffentlichen Leben, bei Ausbildung und Berufslaufbahn oder mit öffentlichen Stellen beinhalten. Das nächste Level kann eine Organisation auch anstreben, in dem sie ihre Strukturen stärkt. Beispielsweise können dringend gebrauchte Vereinsräume gemietet werden, um den Mitgliedern notwendige Angebote zu machen. 

Die Robert Bosch Stiftung sieht in diesen Programm eine spannende Möglichkeit, ihr Wissen über Migrant:innenorganisationen, deren Themen und Potenziale deutlich zu erweitern. Dies wird in die strategische Arbeit der Stiftung einfließen - so möchte sie einen wirksamen Beitrag leisten, den Herausforderungen unserer Einwanderungsgesellschaft zu begegnen. Das Erlernte soll in die eigene strategische Arbeit einfließen und der Stiftung helfen, den Herausforderungen unserer Einwanderungsgesellschaft wirksam und effektiv zu begegnen. 

Wie funktioniert das Projekt und wer macht mit?

In einem Ausschreibungsverfahren wurden aus über 400 Bewerbungen 10 Projekte von Migrant:innenorganisationen und Neuen Deutschen Organisationen aus ganz Deutschland ausgewählt und werden nun dabei unterstützt, mehr gesellschaftspolitische Wirkung und eine verbesserte Teilhabe zu erreichen. Die Partner:innen TGD, ndo und Robert Bosch Stiftung haben diese Projekte gemeinsam ausgewählt: 

Jedes Projekt erhält eine finanzielle Förderung in Höhe von 38.600€. Komplettiert wird die Unterstützung durch kontinuierliche administrative und inhaltliche Beratung durch das Projektteam, die Begleitung durch externe Coaches und eine gezielte Sichtbarmachung der Aktivitäten durch Lobbyarbeit. In zwei Netzwerktreffen wird der Austausch zwischen allen Partner:innen und Projekten gestärkt. 

Eine ausführliche Darstellung des Programms und der Projekte ist unter www.lets-level-up.de zu finden.

Wer steht dahinter?

Mit dem Förderprogramm “LEVEL up!“ hat die Robert Bosch Stiftung einen neuen Weg beschritten, der Teilhabe und Beteiligung von Migrant:innenorganisationen und Neuen Deutschen Organisationen von Beginn an konsequent verfolgt. In einem gemeinsamen Prozess mit der Türkischen Gemeinde in Deutschland (TGD) und den neuen deutschen organisationen – das postmigrantische Netzwerk (ndo) wurden die Details der Förderung erarbeitet. Es war der Wunsch aller Partner:innen, ein Förderprogramm zu gestalten, das wirklich an den Bedarfen und Themen der Zielgruppe ansetzt und das in seiner Ausgestaltung so flexibel ist, dass es unterschiedlichen Herausforderungen begegnet, Potenziale vor Ort stärkt und somit die größtmögliche Wirkung erzielt.