Warum machen wir das Projekt?

Nicht nur die Komplexität und Bürokratisierung der Stadtplanungssysteme stellt ein Problem dar, sondern auch die unzureichende Berücksichtigung und mangelnde Beteiligung von marginalisierten Gruppen und Minderheiten in Planungsprozessen. Ihre Bedürfnisse und Interessen werden zu wenig vertreten, was zu Planungsentscheidungen führt, die zu kurz greifen oder Communities möglicherweise sogar schaden. Die mangelnde Beteiligung der Öffentlichkeit ist auf ein Informationsdefizit und den fehlenden Zugang der Bürger:innen zu relevanten Informationen zurückzuführen. So wird die Perspektive der in den städtischen Räumen lebenden Communities oft außer Acht gelassen. Die betroffenen Communities, Bürgerinitiativen und andere zivilgesellschaftliche Organisationen, die im Bereich Klimaschutz und Umwelt tätig sind, erfahren oft gar nicht oder zu spät von Planungsverfahren. Für diese Akteure ist es häufig sehr schwer, rechtzeitig in die Planungsprozesse einzugreifen. Die meisten Mixed Cities sind chronisch verschuldet und unterfinanziert und daher kaum in der Lage, Klimaanpassungsmaßnahmen zu finanzieren oder umzusetzen, oder sich der Folgen des Klimawandels für ihre Städte gar nicht bewusst. Die beschriebenen Planungsprobleme verschärfen die sozialen Spannungen in Mixed Cities.

Was wollen wir erreichen? 

Mit der Auswahl eines Pilotprojekts in zwei Mixed Cities zielt das Projekt darauf ab, Umweltmanagement und Klimawandel auf allen Ebenen der Stadtplanung zu verankern. Das städtische Umfeld und die darin lebenden Communities werden als Teil der Umwelt betrachtet. Das bedeutet, dass das Projekt auf gesellschaftlicher Ebene dazu beiträgt, die Anpassung an den Klimawandel und die Umweltpolitik in jeden Aspekt der demokratischen und partizipativen Stadtentwicklungsprozesse in Israel zu integrieren.
Auf der einen Seite wird das Wissen der arabischen und jüdischen Bevölkerung über Stadtplanungsprozesse verbessert, während auf der anderen Seite die Entscheidungsträger:innen in den gemischten Städten mehr über die Anpassung an den Klimawandel und Umweltmanagement erfahren und wie solche Maßnahmen in die lokale und nationale Entscheidungsfindung integriert werden.

Wie funktioniert das Projekt? 

Um für alle Bürger:innen die Zugänglichkeit zu Informationen zu verbessern, ist ein wichtiger Aspekt des Projekts die Entwicklung einer integrierten Online-Plattform, die Open-Source-Stadtplanungsdaten auf Hebräisch und Arabisch anzeigt. Diese Website wird umfassende Planungsdaten über Prozesse und relevante Klimadaten enthalten. Die Daten stammen von Regierungsbehörden. Auf gesellschaftlicher Ebene werden Aktivist:innen in Mixed Cities zur Teilnahme an Workshops zu den Themen Urbanisierung, Stadtplanung, Entwicklung, Klimawandel und -anpassung sowie Umweltmanagement eingeladen. Darüber hinaus werden Projektaktivitäten Treffen mit Entscheidungsträgern auf lokaler und nationaler Ebene, in Planungsbehörden und relevanten Ministerien umfassen. Ein übergeordnetes Ziel ist die „community-led“ Planung, d.h. die lokale, betroffene Community hat eine aktive Rolle in der Stadtplanung. Daher wird der Diskurs über Stadtplanung durch regelmäßige Updates und Informationen auf den Websites und in sozialen Medien zu Themen der Stadtentwicklung, des Klimawandels und des Umweltschutzes in verschiedenen Gemeinden beeinflusst. Diese Informationen werden auf Arabisch und Hebräisch bereitgestellt.

An wen richtet sich das Projekt?

Zu den Zielgruppen gehören die Zivilgesellschaft sowie Vertreter:innen der lokalen Behörden und der öffentlichen Verwaltung auf regionaler und nationaler Ebene.

Wo findet das Projekt statt?

Das Projekt findet in Israel statt.

Wer steht dahinter?

Das Arab Center for Alternative Planning (ACAP) ist eine gemeinnützige Nichtregierungsorganisation mit Sitz in Eilaboun, Israel (Galiläa), die im Dezember 2000 gegründet wurde. Im Januar 2004 wurde ACAP vom Innenministerium als öffentliche Organisation anerkannt, die das Recht hat, in offizielle Planungsverfahren einzugreifen. ACAP setzt sich für die Gleichberechtigung und Integration der arabischen Bürger:innen Israels ein und schließt bestehende Lücken zwischen jüdischen und arabischen Bürger:innen Israels in verschiedenen Bereichen, einschließlich der Stadtentwicklung.

Die Meirim Association ist eine im Jahr 2020 gegründete gemeinnützige Organisation, die Fachleute und soziale Aktivist:innen aus verschiedenen Berufsfeldern zusammenbringt. Ziel von Meirim ist es, die Transparenz und die Beteiligung der Öffentlichkeit am israelischen Stadtplanungssystem mithilfe innovativer digitaler Werkzeuge zu verbessern.