The artist works (trans-)culturally: Nam June Paik and other Fluxus artists negotiating collaborative authorship
In den 1960er/-70er entwickelten Künstler mitten im Kalten Krieg innovative kollaborative Praktiken und ästhetische Konzepte. Maßgeblich das aktionistisch geprägte „Fluxus“-Netzwerk, das Protagonisten zwischen Japan, Europa und den USA verband, soll kritisch hinsichtlich der kulturellen Bedingungen, Brüche und Wirkungen auf das sich transformierende Autorschafts-Verständnis und künstlerische Subjektivität untersucht werden. Autorschaft wird als relationales und prozessuales Konstrukt verstanden und in transkultureller Perspektive untersucht. Die Leitfrage, mit der sich die Kunsthistorikerin Franziska Koch beschäftigt, lautet, ob und wie die emphatisch gemeinschaftlich konzipierten Arbeiten den Mythos vom "autonomen", "individuell" und "originell" schaffenden Autor dekonstruierten. Dabei werden verschiedene kollaborative Konstellationen um Nam June Paik (1932-2006) mit Kollegen wie Joseph Beuys, Charlotte Moormann oder Shigeko Kubota analysiert, die seinen Weg zur paradoxerweise singulär, patriarchal und autoritativ konnotierten Position des „Vaters der Videokunst“ prägten.