Von Bosch zu Bosch
Dr. Andreas Dammertz arbeitet seit wenigen Monaten für die Robert Bosch Stiftung. Im Unterschied zu anderen neuen Mitarbeitenden kannte er sie vor seinem Start bereits ziemlich gut. Denn er kommt aus der Bosch-Welt und war viele Jahre für die Robert Bosch GmbH tätig. Wie erlebt er die Stiftung und seinen neuen Arbeitsalltag?
Dr. Andreas Dammertz arbeitet als Senior Expert im Team „Lernen des Individuums“.
„Kurz vor Weihnachten 2020 sah ich die Stellenausschreibung ‚Senior Expert‘ im Bereich Bildung“, erinnert sich Andreas Dammertz. „Ich empfand sie direkt wie mir auf den Leib geschneidert.“ Nach knapp 20 Jahren im Unternehmen und in Verantwortung für das Robert Bosch Kolleg (RK) war er offen für eine Veränderung. Dass diese ihn an einen ihm vertrauten Ort in der riesigen Bosch-Welt führen würde, beschreibt der promovierte Philosoph als „glückliche Fügung“. Denn „ich hatte immer wieder Kontakte und thematische Kooperationen mit der Stiftung“. Das RK versteht sich als „Corporate University“ und stellt Bosch-Führungskräften strategisch relevantes Wissen aus Wirtschaft und Wissenschaft in ausgewählten Themenfeldern zur Verfügung. Einige dieser Veranstaltungen finden im Bosch Haus Heidehof statt. Wenn es um die Verfassung des Hauses Bosch ging, lud Andreas Dammertz regelmäßig Referierende aus der Stiftung ein.
Systemisches Arbeiten im kompetenten Team
Als „Senior Expert“ im Team „Lernen des Individuums“ des Bereichs Bildung widmet sich Andreas Dammertz nun zentralen Zukunftsthemen, die weit über die Bosch-Welt hinausreichen: „Es geht zum Beispiel um die ‚Twenty-first century skills‘, also darum, welche Fähigkeiten und Fertigkeiten wir im Hinblick auf Digitalisierung und KI für die nächsten Jahrzehnte in der Bildung brauchen.“ Er betont das „systemische Vorgehen“ der Stiftung, wenn daran mit Partnern und in internationalen Netzwerken gearbeitet werde. „Diese Arbeitsweise ist mir vertraut. Sie wird durch eine hohe Kompetenz unseres gesamten Teams mit Leben erfüllt“, sagt Andreas Dammertz. Er freut sich darauf, dieses Team mit seinen inhaltlichen Kenntnissen insbesondere im Feld Digitalisierung zu unterstützen, aber auch darauf, durch seine langjährige praktische Erfahrung etwa im Umgang mit Wirtschaftsplänen, Veranstaltungsplanung oder Strategiearbeit einen Beitrag zu leisten. So ist ihm ein internationales Online-Angebot des RK zum Thema „Digitale Transformation“ mit weltweit rund 15.000 Teilnehmenden von Bosch noch gut in Erinnerung.
Etwas für die Gesellschaft tun
Was empfindet Andreas Dammertz für sich persönlich als die größte Veränderung am neuen Arbeitsplatz? „Ich muss in meinem Kopf manchmal immer noch umschalten“, sagt er. „Denn in der Stiftung geht es nicht darum, Geld einzunehmen, sondern das im Unternehmen Erwirtschaftete überlegt und zielgerichtet auszugeben.“ Bosch habe aus seiner Sicht grundsätzlich den Auftrag, „etwas für die Gesellschaft zu tun“, betont er. Im Unternehmen geschehe dies durch Forschung und innovative Produkte. In der Stiftung gebe es durch die Fördertätigkeit andere Möglichkeiten. „Entscheidend ist aber, auf beiden Wegen immer auch die Wirksamkeit der Maßnahmen im Blick zu haben“, findet er. Das geschehe im Unternehmen wie in der Stiftung ganz bewusst.
Gegenseitige Kenntnis verbessern
Aus seiner nun doppelten Bosch-Arbeitsbiographie leitet Andreas Dammertz für sich eine Art Selbstverpflichtung ab: „Mir war es schon im Bosch Kolleg immer ein Anliegen, die Stiftung und ihre Arbeit im Unternehmen sichtbarer zu machen.“ Das wolle er von seiner neuen Stiftungsseite aus fortführen. Denn, so Andreas Dammertz, „Robert Bosch war Unternehmer und Stifter; er hinterließ uns ein ganzheitliches Erbe, das beide Perspektiven vereint“.