Den Wandel in der Stiftung gut begleiten

Die Robert Bosch Stiftung hat in ihrer Fördertätigkeit den Anspruch, vorausschauend Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen zu erarbeiten und umzusetzen. Dies hat auch Konsequenzen für die eigene Organisation. Es braucht die Veränderungsbereitschaft und -fähigkeiten aller Mitarbeitenden, um dem eigenen Anspruch gerecht zu werden. 

Robert Bosch Stiftung | August 2021
Eine Teambesprechung an einem Whiteboard
©BullRun

Eine Mischung aus Fordern und Fördern ist für einen erfolgreichen Wandel entscheidend.

„Für unser Selbstverständnis als Stiftung ist ganz klar: Veränderung ist die Regel“, macht Roland Bender, Leiter Fort- und Weiterbildung in der Personalabteilung deutlich. Er und Karin Karlsson, Senior Projektmanagerin im neuen Bereich „Zukunftsfragen und Stiftungsentwicklung“, arbeiten an der Schnittstelle von Personal- und Organisationsentwicklung zusammen. Eine der zentralen Frage lautet: „Wie befähigen wir alle Mitarbeitenden, die Veränderungsprozesse aktiv mitzutragen und zu gestalten?“ Denn, da sind sich beide einig: „Veränderung ist kein Selbstläufer.“ Man müsse kontinuierlich dafür werben und professionelle Instrumente und Methoden zur Verfügung stellen. Gleichzeitig spiele die Wertschätzung jedes Einzelnen eine Rolle verbunden mit der klaren Botschaft, dass „jeder auf diesem Weg befähigt und begleitet wird“, so Roland Bender. 

Mischung aus Fordern und Fördern

„Die Mitarbeitenden müssen Sinn und Ziel der Veränderungen verstehen können“, erklärt Karin Karlsson. „Wer erkennt, dass die Veränderung etwas Positives für die eigene Arbeit mit sich bringen wird, kommt mit den Unsicherheiten, die automatisch mit Wandel einhergehen, besser zurecht.“ Eine gute Mischung aus Fordern und Fördern sieht sie dabei als Erfolgsrezept. Dies erfolge mit Blick auf den Stifterauftrag, „immer wieder aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen aufzugreifen“, ergänzt sie, und es betreffe Inhalte und Prozesse gleichermaßen. Im Zentrum „stehen das Empowerment“ des Einzelnen für die jeweiligen Aufgaben und als Teil der gesamten Organisation und die Frage, wie man „das Engagement und Lernpotential auf allen Ebenen der Organisation erschließen kann“, so Karin Karlsson. Roland Bender weist auf die wichtige Funktion der „Teams“ hin, die sich oft auch bereichs- und strukturübergreifend zusammensetzen: „Der Schlüssel, wie wir in unseren Teams einzelne Fragen gut bearbeiten und lösen können, liegt in der passenden Kombination unterschiedlicher Kompetenzen und thematischer Expertise.“ 

Großer Werkzeugkasten an Formaten und Instrumenten

Wie funktioniert die Begleitung ganz konkret? Der „Werkzeugkasten“ ist gut bestückt. „Wir schaffen Formate und Räume außerhalb der Alltagsroutine“, erläutert Roland Bender, „immer mit dem Ziel, das Lernen anzuregen und Teams zu stärken.“ Ein stiftungsinterner Moderatorenpool mit mittlerweile rund 20 Mitgliedern, die sich berufsbegleitend weitergebildet haben, steht für die Begleitung von Teamforen und Workshops zur Verfügung. Methodenworkshops, z.B. zum Teamorientierten Arbeiten oder zu agilen Arbeitsweisen, dienen als Peerlearning-Räume. Sie machen vorhandene Expertise in der Stiftung sichtbar und für andere nutzbar. Gesprächsforen greifen spezielle Fragestellungen in größerer Runde auf. Das Format „Kollegiale Beratung“ setzt auf regelmäßige Treffen, den offenen Dialog und das Voneinander-Lernen. In diesem Jahr entwickelten Roland Bender und Karin Karlsson eine achtwöchige Impulsreihe zum „Arbeiten in der digitalen Welt“. Bei den Corona-gerechten, 45-minütigen Onlineterminen schalteten sich die Mitarbeitenden nach Bedarf zu.

Immer wieder in den Dialog gehen

Alle rund 200 Personen, die an den Stiftungsstandorten Stuttgart und Berlin arbeiten, sind die Zielgruppe dieser Angebote, „denn Veränderungsprozesse haben es so an sich, dass sie Einfluss auf ganz viele Stellen in der Organisation haben“, erklären der Leiter Fort- und Weiterbildung und die Organisationsentwicklerin. „Wir gehen intern immer wieder in den Dialog und haben das Ohr an den aktuellen Entwicklungen. Und wir halten die Fäden zusammen!“