Islamberatung in Bayern

„Gibt es in Ihrer Kommune Muslim:innen bei der Freiwilligen Feuerwehr?“ Mit dieser Einstiegsfrage haben sich Mitarbeitende der Eugen-Biser-Stiftung einen Eindruck davon verschafft, wie es um die Zusammenarbeit mit Muslim:innen in den Kommunen und Städten Bayerns steht. Daraus ist die Bedarfserhebung „Brückenbauer in Bayern“ entstanden. Sie ist die Grundlage für das Modell der kommunalen Islamberatung in Bayern, die 2019 ihre Arbeit aufgenommen hat. Und zur Frage der Feuerwehr: Es dürften einige sein, denn im Bundesland Bayern leben etwa 600.000 Muslim:innen – damit hat Bayern den drittgrößten muslimischen Bevölkerungsanteil aller Bundesländer.

Die Beratung ist angesiedelt bei der Eugen-Biser-Stiftung in München. Sie wird von einem Team durchgeführt, das aus drei unabhängigen Expert:innen besteht: Die Hauptverantwortung liegt bei Ayşe Coşkun-Şahin, sie wird unterstützt durch Stefan Zinsmeister und Andreas Prell. Gemeinsam nehmen sie Anfragen von kommunalen Stellen und muslimischen Organisationen aus Bayern an. Auch andere Einrichtungen können sich an die Islamberatung wenden, denn es gibt zahlreiche Fragen: Gibt es einen islamischen Seelsorger im Krankenhaus? Ist der Imam immer der richtige Ansprechpartner in einer Moschee? Wo können junge Muslim:innen Fördermittel für ihre Jugendarbeit beantragen? Die Beratung ist kostenlos und wird je nach Fall vor Ort, am Telefon oder per Mail durchgeführt.

Unterstützt wird die Eugen-Biser-Stiftung von den Partnern Erlanger Zentrum für Islam und Recht in Europa (EZIRE) und der Robert Bosch Stiftung. Das EZIRE bringt seine Expertise für das Projekt ein und wird damit die Beratungen durchweg wissenschaftlich unterfüttern. Die Robert Bosch Stiftung als dritter Partner ist nicht nur fördernd, sondern auch inhaltlich mit den Erfahrungen aus der Islamberatung in Baden-Württemberg beteiligt.

Begleitend zum Projekt wird ein Beirat aufgebaut, in dem Vertreter:innen aus Landesministerien, Kommunalverwaltung, Kommunalverbänden, islamischen Organisationen, Kirchen und Zivilgesellschaft ihre Expertise einfließen lassen.